99 sind nicht ganz 100

  19.09.2017 Leserbeiträge, Leserbriefe, Saanenmöser

Gedanken zur Gemeindeversammlung vom 15. September: 2,33 % aller Stimmberechtigten der Gemeinde Saanen mussten zu drei Themen Stellung beziehen. Lag es an der Brisanz oder ganz einfach an mangelndem Interesse, dass nur so wenige ihrer Bürgerpflicht nachkamen? Könnte dies mit der Wahrnehmung der gemeinderätlichen Tätigkeit zu tun haben?

Wenn zu einem an und für sich unbestrittenen Geschäft nur gerade mal 28 Ja-Stimmen zustandekommen, spricht dies nicht gerade für einen souveränen Auftritt des Gemeinderates. Liegt der Grund beim Beantworten der kritischen Fragen aus dem Souverän? Wenn eine simple Frage über die Anzahl Quadratmeter, die dem Landerwerb zugrunde liegen, nicht spontan beantwortet werden kann und weitere Unklarheiten auch nicht aus dem Wege geräumt werden können, erstaunt es nicht, dass das Vertrauen in Gemeinderat und Behörden erschüttert ist. Erinnerungen an das Debakel Gstaad Mountain Rides werden wach, wo der Gemeinderat auch untätig zugeschaut hat, wie Hunderte von Millionen verschleudert wurden.

Wenn zu unseren Gemeindefinanzen Sorge getragen wird, bleibt vielleicht genügend Geld, um Infrastrukturen und den Service Public zu unterstützen. Bekanntlich nimmt Bern nur, um auf der anderen Seite abzubauen (Poststellen, Spital usw.).

Begründete Partikularinteressen werden unterstützt, wenn der Sachverhalt klar und transparent vorgetragen wird. Was es aber zu beachten gilt: Sobald die öffentliche Hand gefragt ist, hat jeder Wunsch einen präjudizierenden Charakter. Dieser Umstand müsste eigentlich die Stimmbürger auf den Plan bringen mitzuhelfen, faire Versammlungen und korrekte Abstimmungen zu garantieren.

CHRISTIAN VON SIEBENTHAL, SAANENMÖSER


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