Eine neue Bergführerin aus dem Saanenland

  22.09.2017 Berner Oberland

Die gebürtige Saanerin Carla Jaggi hat die Bergführerausbildung abgeschlossen. «Ich habe grosse Freude und bin sehr erleichtert», strahlt die 26-Jährige.

BLANCA BURRI
Jetzt ist es geschafft: Carla Jaggi ist nach drei intensiven Ausbildungsjahren eidgenössisch diplomierte Bergführerin. Den Bergführeranstecker konnte sie Mitte September an einer feierlichen Zeremonie im Wallis entgegennehmen. Die gebürtige Saanerin wohnt im Moment in Brienz, will aber im Winter ins Saanenland zurückkehren. «Brienz ist im Sommer ein zentraler Ausgangspunkt für meine berufliche Tätigkeit», sagt sie. Von dort sei sie schnell im Wallis und im Berner Oberland, wo sie oft führt. Im Winter aber könne sie nicht ohne Schnee leben und überhaupt sei sie noch immer stark mit dem Saanenland verbunden.

Zusammen mit Carla Jaggi haben weitere drei Frauen den letzten und entscheidenden Ausbildungskurs bestritten. Davon haben zwei die Prüfung bestanden. Total haben sich 23 Aspiraten im entscheidenden letzten Kurs behauptet.

Traumberuf Bergführerin
Nun ist Carla Jaggi am Ziel, denn Bergführerin zu werden, war ihr Herzenswunsch. Sie hofft, dass sie genug Arbeit hat, damit sie zu 100 % im Gebirge arbeiten kann. «Das ist im Moment aber noch etwas offen», meint sie. Im letzten Jahr hatte sie aufgrund des Aspirantenstatus viel Arbeit. Als Aspirantin begleitete sie Gruppen erfahrener Bergführer. Diese Jobs fallen nun weg, denn es ist finanziell nicht in jedem Fall interessant, eine ausgebildete Berufskollegin mitzunehmen. Der Tarif eines Aspiranten ist tiefer als der eines Bergführers. Deswegen werde es schwierig abzuschätzen, was auf sie zukomme. Sie freut sich aber auf alle Touren mit den Gästen und hat schon viele gute Kontakte knüpfen können. Die frisch gebackene Bergführerin ist sich aber nicht zu schade, Nebenjobs anzunehmen, so wie sie es schon während der Ausbildungsjahre gemacht hat.

Klimawandel erfordert eine Anpassung
Mit dem Klimawandel verändert sich auch die Bergwelt. Zum Beispiel fehlt der Permafrost, der loses Gstein zusammenhält. Dass es wegen des Klimawandels aber weniger Gäste geben wird, glaubt Carla Jaggi nicht. Vielmehr müsse man sich an die Veränderungen anpassen, die Touren entsprechend planen indem man die Routenwahl und den Zeitplan überdenke.


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