Erst fünfjährig – und in Saanen nicht mehr wegzudenken

  19.09.2017 Gewerbe, Tradition, Tourismus, Saanen, Landwirtschaft

Wenn es ihn nicht schon gäbe, müsste man ihn erfinden – den Alpkäsemarkt in Saanen. Er wurde ins Leben gerufen, nachdem 2012 die Berner Oberländer Alpkäsemeisterschaft der Casalp mit grossem Erfolg durchgeführt worden war. Vertreter der Dorforganisation Saanen, von Saanen Aktiv und drei innovative Alpkäser setzten sich zusammen und initiierten den Alpkäsemarkt Saanen, der dieses Jahr bereits zum fünften Mal zur Austragung kam.

VRENI MÜLLENER
Von den über 30 Ständen, die alle mit viel Liebe zum Detail hergerichtet waren, wurden an deren 15 selbstproduzierte Käsesorten angeboten. Die Palette war breit: Ziegenkäse, Mutschli, frischer Schnittkäse, Alpkäse AOC bis hin zum alten Hobelkäse – kurz gesagt, für Käseliebhaber blieb (fast) kein Wunsch offen. Daneben wurde verschiedenes Kunsthandwerk gezeigt, Leder verarbeitet oder an der Drehscheibe getöpfert, wurden Kühe geschnitzt, Scherenschnitte kreiert und Geissschlitten angefertigt. Auf der Bühne am Dorfplatz und im Zelt neben dem Landhaus wurde musiziert und gesungen, während verschiedene Restaurationsbetriebe mit passenden Angeboten für das leibliche Wohl der vielen Besucher sorgten.

Originalität, Präsentation und Vielseitigkeit
So lauteten die Kriterien, nach denen die drei Jurymitglieder, Vertreter von Sponsoren, die Stände zu beurteilen hatten. Max Moratti (Moratti und Söhne AG), Dominik Huwyler (Saanen Bank) und Heidi Schopfer (Landwirtschaftliche Vereinigung Saanenland) machten sich die Aufgabe nicht leicht, sich für die drei besten Stände zu entscheiden. Ein liebevolles Ambiente herrsche am Stand von Markus Gander, lautete der Kommentar zum Entschluss, diesen Familienbetrieb mit Produkten von der Alp Reusch/Olden auf den ersten Rang zu setzen. Der attraktive Stand von Lukas Bach erfülle die Erwartungen der Gäste und Kunden; der Zwei-Generationenbetrieb mit Sömmerung im Beuscht, Chalberhöni, durfte den zweiten Preis entgegennehmen. Authentizität und Echtheit verhalfen dem Stand von Antoinette Reichenbach und Heidi Burri, auf den dritten Ra ng zu kommen. Sie hatten verschiedene Käsesorten, hergestellt auf der Alp Horemäder in Lauenen, im Angebot.

Saanenziege für Bondo
Als Attraktion konnte dieses Jahr der Bergbauer Johann Inniger aus den Frutigspissen engagiert werden. Unter seinen Künstlerhänden und verschiedenen Motorsägen entstand aus einem groben Fichtenstamm eine hölzerne Saanenziege. Aus Dankbarkeit für einen ertragreichen, wunderschönen Sommer und die Bewahrung vor gröberem Unwetter entschied das Organisationskomitee, unter dem Präsidenten Willi Bach, diese Skulptur zu versteigern und den Erlös an die Gemeinde Bondo zu schicken. Manfred Weilguni bot am meisten und der Erlös wird, zusammen mit der anschliessend zusammengetragenen «Gebsenkollekte» (insgesamt Fr. 3150.–), vollumfänglich ins Bündnerland überwiesen.

Auch dieses Jahr zeigten sich die Organisatoren, aber auch die Standbetreiber, sehr zufrieden mit dem Anlass.

«Es ist eine ‹gfreute› Sache, wenn Tourismus, Landwirtschaft und Gewerbe so erfolgreich zusammenarbeiten», war das Fazit des OK-Präsidenten Willi Bach und ganz bestimmt auch von vielen zufriedenen Verkäufern, Kunden und interessierten Gästen aus nah und fern.


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