Die in der (Deutsch-)Schweiz noch junge Sportart «Trailrunning» – Laufen unter anderem auf Bergwanderwegen – boomt. Zwei lokale, begeisterte Trailrunner realisierten einen Rundlauf, auf welchem nahezu alle lokalen Skiliftbergstationen angelaufen wurden.

OLIVER HERRMANN
Trailrunning boomt und hat sich in Frankreich und Italien bereits als Volkssport etabliert. Dies haben auch die Sportmarken bemerkt und darauf reagiert: Viele namhafte Marken bieten entsprechende Laufschuhe sowie anderes dazugehöriges Material an. In den letzten Jahren verliessen immer mehr Läufer/innen in der Schweiz die Strassen und breiten Forstwege zu Gunsten des Bergwanderweges. Auch finden immer mehr Wettkämpfe in den Disziplinen Trailrunning und Ultra-Trailrunning statt.

Unsere schöne Region bietet perfekte Bedingungen und nebst dem klassischen Wanderer trifft man auf Bergwanderwegen auch immer wieder Läufer an. So erstaunt es nicht, dass im September 2018 der erste mehrtägige – komplett auf Schweizer Boden – Etappen-Trailrun an der Lenk stattfinden wird.

Von der Idee zur Umsetzung
Wir, zwei lokale begeisterte «Bergwanderweg-Läufer» setzten eine Idee um: Es galt möglichst alle Skiliftbergstationen im Saanenland auf einer Rundtour zu passieren. Die Idee wurde am Computer auf einer Karte eingezeichnet und die ausgedruckte Karte begleitete uns bei der Umsetzung der Idee.

An einem schönen Herbsttag im Oktober startete das Abenteuer morgens um fünf Uhr beim Parkplatz der Wispile. Im Schein der Stirnlampe wurde der Aufstieg zur ersten Skiliftbergstation angegangen. Noch immer in dunkler Nacht passierten wir den Lauener Skilift und die Tour führte weiter über die sonnige Lauenen zum Turnelssattel. Hier erreichte uns die wärmende Sonne kurz und ein fantastischer Blick über das Saanenland im Morgenlicht zeigte auf dem Wasserngrat, was noch alles folgen würde.

Nach der Wasserngrat-Bergstation folgte ein langes Stück ohne Skiliftstationen. Wir joggten nach dem Abstieg dem Turbachbach entlang bis Statt. Hier galt es nun, einige Höhenmeter via Zwitzeregg zu gewinnen, bevor wir über den Gandlouenengrat drei Bergstationen erreichen konnten.

Nachdem wir dem schönen Grat entlang zurückgerannt waren, galt es, auf Wegspuren die Stationen auf dem Saanerslochgrat zu erreichen. Kurz nach dem Abstieg zur Hornbergstrasse gelangten wir zu einer weiteren Bergstation. Weiter führte der schöne Höhenweg zur Horneggli-Bergstation. In der Zwischenzeit waren bereits etliche Kilometer und Höhenmeter gelaufen und der Magen knurrte. Nach dem zügigen Abstieg nach Schönried genossen wir eine Stärkung beim Beck. Mit gefüllten Speichern liefen wir nun zur Rellerlistation hoch.

Nach dem Abstieg nach Saanen folgte der längste Aufstieg zur La Videmanette. Von hier oben konnten wir praktisch die gesamte zurückgelegte Strecke überblicken. Aber auch das noch folgende, fehlende Stück war nicht zu übersehen.

Unterwegs zur Eggli-Bergstation passierten wir noch die verbleibenden Stationen. Nach 68 gelaufenen Kilometern und 5300 Höhenmetern endete eine tolle Trailrunning-Tour. Wir werden wohl nächsten Herbst an der Lenk am Start stehen – welche sportlichen Leute im Saanenland treffen wir an der Startlinie?

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