Isolationismus ist der falsche Weg

  07.11.2017 Gstaad, Leserbeiträge, Leserbriefe

Wer hat seit dem Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump nicht die häufige Kritik an seinen isolationistischen Absichtserklärungen gehört? Inzwischen sind auf Worte auch Taten gefolgt, wie beispielsweise der Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen oder die Kündigung des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP.

Diese Kritik ist aber auch berechtigt, wenn man die isolationistische Strategie der SVP betrachtet. Mit ihrer Volksinitiative «Schweizer Recht statt fremde Richter» oder der in der Vorprüfung stehenden «Begrenzungsinitiative» wollen Christoph Blocher und seine Partei mit einer Abschottung – wie im System der militärischen Verteidigungsanlagen (Schweizer Réduit) gegen das Deutsche Reich
– unser Land vor dem Einfluss der Umwelt bewahren. Die Vogel-Strauss-Taktik oder den Kopf in den Sand stecken ist eher ein Zeichen der Hilflosigkeit – um nicht zu sagen: der Feigheit.

In einer Welt der Globalisierung und der Interaktivität ist Dialog wichtiger als das Errichten von virtuellen Mauern. Mit der Annahme der «Begrenzungsinitiative», die weit über die Kündigung des Freizügigkeitsabkommens hinausgeht, würden die Rahmenbedingungen für die Exportunternehmen dramatisch verändert und die Schweizer Wirtschaft geschwächt.

Durch die Sintflut von Volksinitiativen wird immer wieder versucht, das Land durch die Hintertüre zu regieren. Hat man denn kein Vertrauen mehr in den Bundesrat und das Parlament? Auf jeden Fall ist Isolationismus der falsche Weg.

NIKI ROMMEL, GSTAAD


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