Am vergangenen Dienstagabend trafen sich Portugiesisch sprechende Eltern zu einem Informationsanlass im Pfarreisaal der katholischen Kirche in Gstaad. Die Initiative dafür kam von der Fachstelle kirchliche Sozialberatung der katholischen Kirche im Berner Oberland. Deren Vertreterin, Elizabeth Rosario Rivas, kümmert sich seit diesem Sommer um die portugiesische Bevölkerung im Saanenland und organisierte gemeinsam mit der Gemeinde Saanen den Anlass. Daniel Bühler, Leiter der Abteilung Kinder und Jugend der Gemeinde Saanen, führte durch den Abend und informierte über das bestehende Betreuungsangebot. Sehr schnell wurde klar, dass die anwesenden Eltern das Angebot zwar kennen, jedoch nicht vollkommen nutzen können, da ihre Bedürfnisse durch die bestehende Kita sowie die Tagesstruktur an den Schulen nicht abgedeckt werden. Portugiesen arbeiten, so Rosario Rivas, meist im Gastgewerbe und in der Hotellerie. Die Arbeitszeiten entsprechen nicht der gängigen Tagesstruktur der Schulen und die Arbeit in einem Niedriglohnsektor führe dazu, dass beide Eltern erwerbstätig sein müssen. Es fehle bisher noch das Betreuungsangebot für abends und am Wochenende, nämlich dann, wenn beide Elternteile am arbeiten sind. Letztendlich hat dieser Informationsanlass nicht nur dazu beigetragen, das bestehende Angebot aufzuzeigen, sondern auch die Kinderbetreuungslücke aufzudecken und den Dialog zwischen Eltern und Gemeinde zu öffnen. «Wir sind zufrieden, dass so viele Leute gekommen sind und dass die Gemeinde so offen für den Anlass war», so Rosario Rivas.