Stiftung Alpenruhe wird unterstützt

  12.12.2017 Gsteig, Gemeinde

An der ordentlichen Gemeindeversammlung von Gsteig genehmigten die Bürger alle drei Traktanden.

BLANCA BURRI
40 Stimmberechtigte (5,96 %) fanden sich trotz Schneefall in die Mehrzweckhalle von Gsteig ein, um an der Gemeindeversammlung teilzunehmen. Sie stimmten einstimmig und ohne Wortmeldung dem einmaligen Investitionsbeitrag von maximal 115 000 Franken an die Alpenruhe zu. Das Traktandum wurde von Gemeinderat Simon Graa vorgestellt, der ebenso im Stiftungsrat der Alpenruhe ist. Der Beitrag wird für den geplanten Umbau der Werkstatt und den Neubau des Wohnheims für beeinträchtigte Menschen verwendet.

Budget genehmigt
Das Budget 2018 sieht beim allgemeinen Haushalt einen Aufwandüberschuss von Fr. 486 930 vor. «Gegenüber dem letztjährigen Finanzplan fällt das Resultat um rund Fr. 387 250 schlechter aus als prognostiziert», erläuterte Finanzverwalter Karl Graa. Da ein kräftiger Steuerzahler aus der Gemeinde weggezogen sei, seien die Steuereinnahmen deutlich geringer als in den Vorjahren. «Massive Mindereinnahmen bei den Vermögenssteuern und den Gewinnsteuern der juristischen Person trüben die vorsichtig positive Stimmung des letzten Jahres jäh», sagte er. Denn letztes Jahr habe man besser abschliessen können als erwartet, was eine positive Wende in Sicht stellte. Ein Bürger wollte wissen, ob man sich Sorgen machen müsse. Das relativierte Karl Graa. Die Steuereinnahmen seien schon immer schwankend gewesen, man dürfe deswegen nicht nur die einzelnen Jahre anschauen, sondern müsse einen längeren Zeitraum betrachten. Gemeindepräsident Markus Willen betonte, dass man sich bewusst war, dass schwierige Jahre auf die Gemeinde zukommen, als man sich für den Neubau der Mehrzweckhalle und die Erweiterung des Schulhauses entschlossen habe. Die Abschreibungen belasten die Gemeindefinanzen in den nächsten Jahren noch stark. Da der Bilanzüberschuss noch recht hoch sei, könne man es sich leisten, zwei bis drei Jahre rote Zahlen zu schreiben, bevor man massiv Gegensteuer geben müsse.

Karl Graa leitete zum Finanzplan über und erläuterte, dass die Steueranlagen bis 2018 noch bei 1,5 Punkten der einfachen Steuern blieben, aber ab 2019 mit einer Erhöhung auf 1,6 Punkte gerechnet werden müsse. Trotzdem werde man voraussichtlich bis 2020 rote Zahlen schreiben, wie er betonte.

Der Finanzverwalter machte auch auf die vorgesehenen Neubewertung der nichtlandwirtschaftlichen Grundstücke aufmerksam, die ab 2020 massive Mehreinnahmen bei den Liegenschaftssteuern und infolge der bedeutend höheren amtlichen Werte auch zu Mehreinahmen bei den Vermögenssteuern bedeute. Deshalb werde Gsteig voraussichtlich ab 2021 wieder schwarze Zahlen schreiben.

Drei Verpflichtungskredite abgerechnet
Das Stimmvolk genehmigte alle Abrechnungen der drei Verpflichtungskredite. Es handelt sich um die Erneuerung der Brunnstube Burg, um die Sanierung des Kugelfanges der Schiessanlage Innergsteig und die Fernwärmeanschlüsse der Gemeindeliegenschaften. Der Verpflichtungskredit der Brunnenstube und der Fernwärmeanschlüsse wurde deutlich unterschritten. Karl Graa betonte aber, dass der Betrieb der Fernwärmeheizung zwar tadellos funktioniere, die Heizkosten jedoch deutlich höher seien, als die Betreiberfirma EBL dies vorgängig berechnet habe. Die Sanierung des Kugelfanges konnte durch den hohen Beitrag von Kanton und Bund leicht unter dem Budget abgerechnet werden.

Viktoriamatte, wie weiter?
Ein Anwesender wollte wissen, wie es mit der Viktoriamatte weitergeht. Die Viktoriamatte befindet sich von Gstaad herkommend eingangs Dorf rechts. Sie wurde vor langer Zeit verkauft. Ein erstes Bauprojekt kam nicht zu stande, danach erstanden Unternehmer aus dem Saanenland das Terrain und reichten ein Baugesuch ein. Jedes Jahr werde nun ein bisschen vom Terrain ausgehoben, doch wesentliche Baufortschritte gäbe es nicht, sagte der Stimmbürger. Markus Willen bestätigte, die kantonale Gesetzgebung erlaube es, dass ein Bauvorhaben nicht länger als ein Jahr unterbrochen werden darf, dies sei jedoch mehrere Male möglich. «Wir rechnen aber damit, dass die erste Überbauung im Frühling erstellt wird, das hat uns die Bauherrschaft zugesichert.» Man habe Vertrauen darauf, dass diese Aussage stimmt.

Gemeinderat Roger Kohli wurde nach acht Jahren im Gemeinderat verabschiedet, sein Nachfolger wird Hannes Schopfer.

Felssturz Hohmad–Burg
Im Anschluss an die Versammlung zeigte Fritz Schallenberg, Lawinen- und Naturgefahrenspezialist, Bilder vom Felssturz.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote