Geben und Nehmen im ländlichen Raum

  19.01.2018 Leserbriefe

Das Miteinander zwischen städtischen Gebieten und dem ländlichen Raum war lange Zeit geprägt durch ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Und das macht wohl auch das Wesen der Schweiz aus. Was aber nun die Bernische SVP am vergangenen Montagabend vollzog, war eher Egoismus pur. Zur «No Billag»-Vorlage ein grosses Ja, mit dem Argument, die SRG solle gefälligst selbst schauen, wie sie zu ihrem Geld komme. Und zur Vorlage des Trams Ostermundigen ein noch kräftigeres Nein. Ja, Nehmen ist halt schon einfacher als Geben. Lobenswert das Votum von Nationalrat Erich von Siebental, der sich für den ländlichen Raum und ein Nein zur «No Billag»- Vorlage einsetzte. Was glauben denn die vielen Menschen, die sich vehement gegen ein scheinbar notwendiges Projekt in Bern stark machen oder sogar am eigenen Ast sägen und gegen eine, gerade für ländliche Gegenden wichtige Versorgung mit neutraler Information, stimmen? Gehen sie davon aus, dass die städtischen Gebiete sich z.B. stark machen für ein Spital in einer Randregion? Oder könnten diese Städter bei «unseren» Projekten dann nicht in ähnlicher Weise «Bschiid gä»? Nun, so lange das Geld für den, im wahrsten Sinne des Wortes «ländlichen Raum», so grosszügig in die Täler hineinfliesst, kann man ja noch in dieser Art politisieren.

FRITZ DUBACH, BLANKENBURG


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