Ein Weltrekord am Wasserngrat

  16.02.2018 Sport, Wintersport

Der Brite Jamie Barrow stellte sich am Mittwoch einer besonderen Herausforderung. Am Wasserngrat brach er den Weltrekord und überwand mit seinem Snowboard in 12 Stunden über 55 000 Höhenmeter. Damit setzte er die bestehende Rekordmarke von 19 000 Metern um mehr als das Doppelte herauf.

JENNY STERCHI
Am Mittwochmorgen setzten sich die Sessel der Wasserngrat-Bahn bereits um sieben Uhr in Bewegung. Grund für den frühen Betriebsbeginn war der Versuch des jungen Briten Jamie Barrow, den bestehenden Weltrekord der auf dem Snowboard zurückgelegten Höhenmeter innerhalb von 12 Stunden zu brechen.

Sechs Mal der Mount Everest
Bereits am Vormittag hatte Jamie Barrow, der um 7.01 Uhr mit seinem ganz normalen Snowboard und in ganz normaler Skikleidung gestartet war, den bestehenden Rekord von 19 000 gefahrenen Höhenmetern erreicht. Dafür musste er den «Tiger Run» 29 Mal hinunterfahren. Sein ursprüngliches Ziel, in den 12 Stunden 40 Runden zu drehen und damit eine Höhe von über 26 000 Metern – oder die dreifache Höhe des Mount Everests – zu überwinden, hatte er bereits vor der Hälfte der Zeit erreicht. Aber er fuhr, bis der halbe Tag vorbei war und am Ende stellte er den sagenhaften Weltrekord von 55 112 Höhenmetern auf, die er in 83 Runden gefahren war.

Für einen guten Zweck
Auf die Frage, was den jungen Mann aus Grossbritannien antreibe, ein solches Projekt zu realisieren, sagte er: «Ich kann meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Snowboarden, nachgehen und sammle damit auch noch Spenden für einen guten Zweck.» Die Sponsorengelder und Spenden vor Ort von über 2000 englischen Pfund fliessen in ein Nachwuchsprojekt, in dem benachteiligten Kindern und Jugendlichen das Ski- und Snowboardfahren beigebracht wird. Da passte das Datum perfekt zum Projekt. Es war Valentinstag und Jamie Barrow wird mit dieser Aktion nicht nur einem Menschen Freude bereiten.

Warum am Wasserngrat?
Die Auswahl an Pisten wäre schweizweit sehr gross, aber Jamie Barrow entschied sich für den Wasserngrat. Seine Eltern, beide Lehrkräfte am Institut Le Rosey, suchten den Kontakt zu Philippe Gudin, dem langjährigen Schulleiter des Instituts. Er ist aktueller Verwaltungsratspräsident der Wasserngrat 2000 AG und liess sich schnell von Barrows Idee begeistern. «Das Management der Wasserngrat 2000 AG hat uns sehr unterstützt und logistisch alles möglich gemacht», erklärten Janet und Paul Barrow am Rande der Piste. So gab es für den 25-jährigen Sportler einen Extrazugang zum Sessellift, um Wartezeiten zwischen den anderen Skigästen zu vermeiden. Die Bahn wurde ab sieben Uhr für 12 Stunden in Betrieb gesetzt. Essen und Trinken wurden ihm gereicht, bevor er sich auf den Sessellift begab.


JAMIE BARROW

Der 25-jährige Mann aus Grossbritannien entdeckte als Kind seine Leidenschaft zum Snowboardfahren. Sie liess ihn auch im Jugendalter nicht mehr los und so geriet der talentierte, junge Sportler ins britische Nationalteam der Snowboarder. Er bewegte sich erfolgreich in nationalen und internationalen Boardercross-Rennen, bis ein schlimmer Unfall mit schweren Rückenverletzungen dem Spitzensport ein Ende setzte. Die Sprünge im Boardercross waren für den jungen Athleten nicht mehr möglich. Nach seiner Genesung stieg er jedoch wieder auf das Snowboard und spezialisierte sich auf das Aufstellen von Geschwindigkeitsrekorden überall auf der Welt. Er versteht sich als Botschafter für den Ski- und Snowboardunterricht, der seiner Ansicht nach allen Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden sollte.


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