Didier Massard ist ein Zauberer. Er kreiert in monatelanger Fleissarbeit Fantasiewelten, die den Betrachter ins Paradies entführen. Seine Bilder sind im Chalet Farb zwischen Gstaad und Saanen ausgestellt.

BLANCA BURRI
Das Chalet Farb an und für sich ist schon ein Traum. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde liebevoll renoviert. Darin sind momentan die gedruckten Schätze von Didier Massard ausgestellt. «Die Orte, die ich fotografiere, können auf keiner Karte gefunden werden», sagt der aus Paris stammende Künstler. Und trotzdem sei es für ihn essenziell, dass diese Orte existierten, dass diese Fantasiewelten real seien. «Es soll glauben machen, dass ich dort war, an der Grenze zwischen Realität und Fantasie», schreibt er in der Einladungskarte zur Ausstellung.

Doarama
Didier Massard baut in filigraner Fleissarbeit Miniaturwelten auf, überlässt nichts dem Zufall sondern beeinflusst die Stimmung, das Licht und die Farben bis ins letzte Detail. Dann, nach Monaten des Wirkens, lichtet er sie ab und verewigt sie. Das macht er nicht etwa mit einer Digitalkamera, vielemehr verwendet er dazu die analoge Kamera, zu der es immer schwieriger werde, geeignetes Zubehör wie Filme etc. zu erhalten, wie er gegenüber «Gstaadlife» sagt.

Mit dem Saanenland verbunden
Stilleben waren schon immer Massards Leidenschaft. Der Fotograf hat für grosse Mode- und Kosmetikhäuser wie Hermes oder Chanel gearbeitet. In seiner Freizeit aber zog es ihn immer stärker zur eigenen Kunst hin. In seinen Ferien, die er bereits seit 45 Jahren im Saanenland verbringt, liess er sich oft von der Region inspirieren. So auch sein eigenes Bild der Arche Noah. Während die meisten Ansichten der Arche Noah die Tiere beim Besteigen des Schiffes oder die Fahrt auf hoher See darstellten, habe er eine andere Szene zeigen wollen. Bei Massards Arche Noah verlassen die Tiere nach der Rettung das Schiff und sehen sich in der neuen Heimat um. Das Schiff landete eigentlich auf dem Berg Ararat, in Massards Welt aber ist es die Wispile, das Paradies, das Saanenland.

Begeisterte Besucher
An der Vernissage vom vergangenen Sonntagabend ging es im Chalet Farb wie in einem Bienenhaus zu und her. Freunde, Bekannte und Kunstinteressierte bestaunten die betörenden Bilder. Sie schätzten das Gespräch mit dem Künstler und tauschten sich mit der Galeristin Caroline Freymond (Menus Plaisirs) aus, die ein besonderes Händchen für stilvolle Kunst mit Seele hat.

Die Ausstellung dauert bis 3. März und ist jeweils von 16 bis 19 Uhr geöffnet.