In der Mehrzweckhalle Schönried fand am Samstagabend eine Swiss Folklore Show mit «Oesch’s die Dritten» statt. Viele Konzertbesucher/innen hatten ihr Ticket mit Nachtessen gebucht und liessen sich vom «FrischTisch»- Team mit einem herrlichen Menu verwöhnen.

MARIANNA BETTLER
Pünktlich um 20 Uhr trat die Musikgruppe auf und zauberte von Anfang an eine tolle Stimmung in die vollbesetzte Halle. Auch die vielen älteren Leute liessen sich vom beliebten Star Melanie Oesch zum Mitsingen und Mitklatschen animieren. Letzteres gefiel nicht allen gleich gut. Einige hätten die Musik lieber ohne «Lärm» genossen. Das Lichtbühnenbild mit den silhouettenartigen Bergen bildete einen passenden Hintergrund zu den Darbietungen der Gruppe.

Mit viel Witz und Humor leitete Melanie von einer Melodie zur nächsten und neckte zwischendurch ihren «Vätu» wegen dem Nichtbeherrschen der modernen Technik. Mit ihrer tollen Stimme jodelte und sang sie wie eine Lerche. Melanie erwähnte ihren Grossvater Hans, welcher das «Trio Oesch» anlässlich eines Besuchs im Simmental und Saanenland gegründet hatte. Zur Erinnerung an ihn stimmten sie einen Fox an. Dem Bruder Mike wand sie ein Kränzchen, da er am Tag dieser Aufführung am Stoos im Riesenslalom zum dritten Mal in Folge Amateur-Schweizermeister geworden war.

Schlag auf Schlag folgten bekannte Stücke und Lieder, die jedes Mal mit Rufen und Applaudieren begrüsst wurden. Nach knapp einer Stunde gönnte die Formation sich und dem Publikum eine 20-minütige Pause. Dann ging es im gleichen fulminanten Stil weiter.

Die Zuhörer/innen wurden auf eine musikalische Reise mitgenommen. Akkordeonist Urs Meyer startete mit einem «Czardas» aus dem ungarischen Raum, dann folgte Countrymusik – für die irischen Klänge hatten sie sich von der Irlandreise inspirieren lassen und auch das Österreichische kam nicht zu kurz.

Mit «We d Bäre räppe» kehrten sie zurück ins Berner Oberland, bzw. ins Eriz, wo 2017 tatsächlich ein Bär aufgekreuzt war. «Di rehbrune Ouge» trafen den Nerv des Publikums ebenso wie «Der alte Jäger vom Silbertannenwald». Allmählich näherte sich das Programmende, welches mit stehenden Ovationen und riesigem Applaus lange hinausgezögert werden konnte.

Nach dem Konzert standen «Oesch’s die Dritten» im Foyer ihren Fans Rede und Antwort, verkauften ihr neustes Album mit CD und Videofilm und verteilten Autogramme. Alle genossen das Zusammentreffen mit der sympathischen, bodenständigen Musikgruppe, die trotz des grossen Erfolgs keine Starallüren angenommen hat.

Auf der Bühne richteten sich die «Örgelifäger» ein und spielten zum Tanze auf, was leider nur spärlich genutzt wurde. Der Organisator Arnold Welten und seine Frau Marianne haben den Volksmusikliebhabern mit der Swiss Folklore Show einen fröhlichen, unbeschwerten Abend beschert. Man darf sich bereits auf den 14. April freuen, wenn es im Landhaus heisst: «Volksmusik ist in.»