Mit der 30. Ausgabe steht im Herbst ein grosses Country-Night-Jubiläum an. Neben den Country Stars Brett Young, Midland sowie Maddie & Tae werden dieses Jahr auch Hansi Hinterseer und Beatrice Egli in Gstaad auftreten.

BLANCA BURRI

Marcel Bach, Sie sind der Initiant der Country Night Gstaad, die heuer das 30-Jahre-Jubiläum feiert. Wie fühlte sich die erste Austragung an?
Bei der ersten Austragung gab es sehr viele Unbekannte, weil wir noch keine Erfahrungswerte hatten. Wir beschäftigten uns mit Fragen wie Gästeanzahl, Ablauf und so weiter. Heute sind wir ein eingespieltes Team und die Organisation ist Routine geworden. Die künstlerische Seite ist aber dieselbe geblieben. Im Voraus wissen wir nie, wie die Künstler beim Publikum ankommen. Interessanterweise gibt es jeweils auch Unterschiede an den beiden Konzertabenden. Dazu muss man wissen, dass wir am Freitag und Samstag jeweils dasselbe Programm haben. Trotzdem sind beide Konzerte jeweils sehr unterschiedlich. Es bleibt eine Liveshow, der Funke springt manchmal während des ersten Songs, manchmal in der Mitte des Konzerts und manchmal gar nicht.

War Country Music in der Schweiz über all die Jahre immer gleich populär?
Die Country Music hat sich in den letzten 30 Jahren stark verändert. Früher war sie sehr traditionell. Heute gibt es in Amerika viele moderne und rockige Country Stars, die haben dort am meisten Erfolg. Auch Traditionalisten gibt es noch, aber diese sind inzwischen in der Minderheit. Das europäische Publikum hat noch etwas Mühe, diesen Wandel zu akzeptieren. Sie mögen Bluegrass lieber.

Nun folgt mit Brett Young, Midland, Maddie & Tae sowie den Krüger Brothers eine grosse Jubiläumsshow. Auch ein Festumzug ist geplant. Auf was freuen Sie sich am meisten?
Für mich ist das Konzert nach wie vor am wichtigsten. Ich werde im Publikum sitzen und die Weltstars anhören. Ich hoffe, dass sie bei den Zuhörern ankommen. Brett Young und Midland werden den modernen Country vertreten. Trotzdem sind sie nicht allzu rockig. Maddie & Tae sowie die Krüger Brothers sind eher traditionell. Aber natürlich finde ich den Umzug und den Lunapark für die Kinder sehr wertvoll.

Im Gegensatz zu den Vorjahren gibt es wieder ein Sonntagsprogramm mit einer ersten Schlagerparade.
Die Schlagerparade geistert schon lange in unseren Köpfen herum. Sie war eigentlich ein langgehegter Wunsch von Christa Hauswirth, welche über Jahre im OK war. Bisher bot sich nie die Gelegenheit, diese Idee umzusetzen. Mit dem Jubiläum bietet sich eine Plattform dafür. Sie ergänzt das Sonntagsprogramm, bei dem es einen grossen Umzug mit vielen Einheimischen gibt.

Kennen Sie sich in der Schlagerszene aus?
Nun ja, ich selbst höre nicht so oft Schlager. Aber wir haben die Stars gemeinsam im Team ausgewählt.

Welche Schlagerstars werden nach Gstaad kommen?
Es sind Hansi Hinterseer und Beatrice Egli, welche im Festivalzelt singen werden. Wir haben auch Jodlerclubs eingeladen und weitere Attraktionen geplant.

Hansi Hinterseer und seine Frau Romana haben sich in Gstaad kennengelernt. Haben Sie Amor gespielt?
(Lacht) Ich kenne sie zwar schon lange und sehe sie regelmässig, aber nein, da habe ich keinen Einfluss genommen.

Was vermuten Sie, wieso Schlager so beliebt sind?
Die Qualität der Musik ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Schlagerstars bieten inzwischen eine grosse Show. Das Genre ist vielfältiger und zum Teil rockiger geworden. Es erfreut sich grosser Beliebtheit.

Wird die Country Night durch den Schlageranlass ersetzt werden?
Nein, ich weiss zwar noch nicht, ob es eine 40. Country Night geben wird, aber wir fahren sicherlich weiter. Solange das Publikum an die Country Night kommt und die Kinder so grosse Freude am Kinderprogramm haben, machen wir weiter.

Welche Stars hatten Sie noch nicht in Gstaad, die Sie schon seit Langem wollten?
Garth Brooks, Alan Jackson und George Strait. Diese älteren Herren, welche die sehr traditionelle Country Musik vertreten, hätte ich gerne einmal in Gstaad. Sie füllen in Amerika Hallen mit 50 000 bis 80 000 Zuschauern. Wenn weniger als 20 000 Besucher erwartet werden, treten sie gar nicht auf. Die Gage ist auch entsprechend hoch. Diese drei Stars können mit Rock-Ikonen wie Bruce Springsteen verglichen werde, auch was die Logistik anbelangt. Deswegen weiss ich, dass es nicht realistisch ist, dass sie je nach Gstaad kommen werden, wo gerade mal 3000 Zuschauer Platz finden.

Die 30. Country Night findet vom 7. bis 9. September statt.