Saaner Landwirtschaft an der Eröffnung des Campus Schwarzsee

  08.07.2016 Landwirtschaft

In Schwarzsee wurde am vergangenen Wochenende der Campus Schwarzsee eröffnet. Elf Betriebe aus der ganzen Schweiz, die Zivis beschäftigen, hatten die Möglichkeit ihre Tätigkeit vorzustellen. Das Saanenland war vertreten durch zwei Mitglieder der landwirtschaftlichen Vereinigung Saanenland, die das Projekt «Zivis auf der Alp» vorstellten.

Der Campus Schwarzsee gehört dem Kanton Freiburg und erfüllt zwei Zwecke – einerseits können dort Zivildienstleistende aus der ganzen Schweiz ausgebildet werden, andererseits dient die Anlage als Sport- und Freizeitzentrum für den Kanton Freiburg und ist also bestens geeignet für Lager und Veranstaltungen von Sport- und Freizeitvereinen sowie Schulen und andere Gruppen. Der Campus verfügt über eine Kapazität von mehr als 600 Betten, über einen professionellen Gastronomiebetrieb und über eine Gruppenküche.
Über hundert geladene Gäste waren letzten Freitag dabei, als Bundespräsident Johann Schneider-Ammann den Campus feierlich eröffnete. Anschliessend an den offi ziellen Teil liess er es sich nicht nehmen, die einzelnen Stände anzuschauen, die einen Teil der breiten Palette aufzeigten, wie Zivildienstleistende eingesetzt werden können. Natur- und Landschaftsschutz, Kinder- und Pfl egeheime, Aufnahmeinstitutionen für Flüchtlinge, aber auch die Landwirtschaft beschäftigen die immer grösser werdende Zahl von jungen Männern, die sich dafür entscheiden, an Stelle des Militärdienstes Zivildienst zu leisten. Meieli Walker und Vreni Müllener reisten zusammen mit Lukas Schaffner aus Basel, der aktuell im Saanenland Zivildienst leistet, in den Kanton Freiburg und stellten dort das Projekt vor, das nun schon den zweiten Sommer im Saanenland läuft. Die landwirtschaftliche Vereinigung koordiniert die Einsätze auf verschiedenen Alpen. Einer oder mehrere Zivis zusammen werden wochenweise eingesetzt. Sie putzen Weiden, entfernen Problempfl anzen und helfen Sturmschäden beheben. Sie können beispielsweise eingesetzt werden um Zäune zu erstellen oder Vieh einzutreiben.
Diese Art von Zivildienst wurde auf Initiative von Nationalrat Erich von Siebenthal aufgegleist. Die Gemeinde Saanen tritt als Einsatzbetrieb auf, die landwirtschaftliche Vereinigung arbeitete das Konzept aus und koordiniert die Einsätze. Die Zivis werden jeweils am Montag an einem Bahnhof abgeholt und auf die Alp gebracht. Dort werden sie in das bestehende Team integriert und erhalten Unterkunft, Verpfl egung und Familienanschluss. Der Landwirt bezahlt dem LVS eine Pauschale pro Mann und Tag, damit sind alle anfallenden Kosten gedeckt. Wenn die Zivis am Ende des Einsatzes wieder zum Bahnhof geführt werden, sind sie um eine wertvolle Lebenserfahrung reicher und haben zu Recht ein gutes Gefühl, etwas Sinnvolles für Bergbauern, aber auch für die Pfl ege der Landschaft getan zu haben. Dieses Modell stiess bei vielen Besuchern auf reges Interesse, es gab interessante Diskussionen. Es dürfte in Kürze in anderen Berggemeinden Nachahmer fi nden.
LANDWIRTSCHAFTLICHE VEREINIGUNG SAANENLAND


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