Gstaad spielt ganz vorne mit

  02.08.2016 Hotellerie / Gastronomie

HOTELLERIE Soeben hat die Wirtschaftszeitung «Bilanz» das Hotelrating 2016 herausgegeben. Einmal mehr spielen die Hotels der Destination Gstaad ganz vorne mit.

Das diesjährige Hotelranking von «Bilanz» unterstreicht ein Mal mehr den Trend weg von Hotelketten hin zu individuellem «domestic chic»: ein trendigheimeliger Wohlfühlort, wo alles wohnlich eingerichtet ist und man sich ein bisschen wie zu Hause fühlt – nur besser, wie die «Bilanz» schreibt. Sieben Trends fallen ihr dabei besonders auf: – die neue Gemütlichkeit – Top-Einzelkämpfer – Oldschool-Glamour – hoch luxuriös und tief gestapelt – mehr als nur Wellness – Remote Hotels – fabelhafte Gärten

Sechs Hotels aus dem Saanenland
Diese Trends haben die Hoteliers aus der Destination Gstaad schon länger erkannt und umgesetzt. Und so sind es ganze sechs Hotels, die unter den 50 besten Ferienhotels der Schweiz aufgeführt sind. Titelverteidiger Gstaad Palace wurde zwar auf den zweiten Platz verwiesen, doch das The Alpina Gstaad machte einen Platz gut und steht dieses Jahr auf Platz 4. Das Grand Hotel Park machte einen grossen Sprung nach vorne und ist neu auf Platz 3. Bemerkenswert ist, dass Marcus G. Lindner vom The Alpina nach dem Ranking von Karl Wild auch bei «Bilanz» als Koch des Jahres abschneidet. Auch der Barchef des Jahres arbeitet im Saanenland: Mario Guzzetti ist Barchef des Gstaad Palace.

Antwort auf Airbnb
Die Mischung aus naturnaher Gestaltung, urbaner Kuscheligkeit und lokaler Verwurzelung ist das, was viele Stadtnomaden heute von einem Hotel erwarten – und eine Reaktion auf den Aufschwung von Airbnb und Wohnungstausch-Plattformen, so die «Bilanz». Sie zeige das Bedürfnis unserer Zeit und weiche markant von älteren Wert- und Ästhetikvorstellungen ab. Noch Mitte der Neunzigerjahre sei alles anders gewesen im Hotelgewerbe und die Welt scheinbar viel grösser. Die Reisenden hätten noch nicht diese Vergleichsmöglichkeiten und die Hotels meist noch keine Websites gehabt. Dass Social Media dereinst den Ton angeben würden, sei undenkbar gewesen, zudem hätten sich die Hotels damals viel stärker über das Budget ihrer Gäste respektive über entsprechende Sterne oder Hotelallianzen wie «Relais & Châteaux» oder «The Leading Hotels of the World» definiert. Heute wolle man Lobbies, Restaurants und Bars mit lokalen Trendsettern beleben, statt NobelGhettos für einsame Geschäftsreisende zu betreiben.
Revolutionär für die Branche sei die Erkenntnis, dass Hotelgäste ebenso gut über ihre Interessen wie auf Basis ihres Einkommens angesprochen werden könnten. Wärme statt Coolness. Die stilprägenden Herbergen unserer Tage hätten eine Aura von Wärme und Nähe. Der Zeitgeist wolle zudem, dass Hotels uns mit Begriffen wie «handgemacht», «lokal produziert» und «nachhaltig betrieben» ein gutes Gewissen vermittelten. Das Bemerkenswerte am heutigen Reiseverhalten sei, dass man zu Chamäleons geworden sei und sich den unterschiedlichsten Stimmungen hingebe. Heute habe man Lust auf Grandhotelzauber, morgen erträume man sich ein bodenständiges Naturerlebnis, und dann müsse es ein Wochenende im modischen Stadthotel sein. Einmal gönne man sich Ferien auf dem Schiff, ein andermal buche man zusammen mit Freunden über Airbnb eine Villa am Meer, und später stehe ein Yoga-Retreat in den Bergen an. ​

Die zehn besten Hotelmitarbeiter: Hotelkoch des Jahres: Marcus G. Lindner, The Alpina, Gstaad; Barchef des Jahres: Mario Guzzetti, Gstaad Palace, Gstaad
Die 50 besten Ferienhotels der Schweiz 2016: 2. Gstaad Palace, Gstaad (Vorjahr 1); 3. The Alpina Gstaad, Gstaad (4); 9. Grand Hotel Park, Gstaad (28); 18. Le Grand Bellevue Gstaad (22); 26. Wellness & Spa-Hotel Ermitage, Schönried (24); 31. Romantik Hotel Hornberg, Saanenmöser (31)

PD/BLANCA BURRI


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