Getu-Cup: Von der «Bieridee» zum attraktiven Turnanlass

  29.09.2017 Gstaad, Sport, Saanenland, Saanen, Region, Schönried

Vor 20 Jahren fand der erste Gstaad-Saanenland-Geräte-Cup statt. Als eine Art Leistungsvergleich und Hauptprobe unmittelbar vor den Schweizermeisterschaften im Geräteturnen gewann er schnell an Bedeutung. Mit der 20. Ausgabe dieses Turnspektakels Mitte Oktober gibt das Organisationskomitee um Präsident Rolf Wenger die Verantwortung in die Hände einer neuen Gruppe von Organisatoren.

JENNY STERCHI
In der Vorbereitung auf die 20. Ausgabe des Getu-Cups, wie der Anlass liebevoll genannt wird, schaut das Organisationskomitee auf zwei Jahrzehnte Turnspektakel zurück. «Während eines Turnlagers in den 1990er-Jahren kam mir die Idee, im Saanenland einen Wettkampf zu lancieren, bei dem sich die Schweizer Turnerinnen und Turner auf die nationalen Meisterschaften im Geräteturnen vorbereiten könnten», antwortet Rolf Wenger, OK-Präsident, auf die Frage nach dem Ursprung des Gstaad-Saanenland-Geräte-Cups.

Und tatsächlich fand Wenger 1997 eine Hand voll Mitstreiter, die ihm halfen, einen solchen Wettkampf zu organisieren. Während die Premiere aufgrund zu weniger Anmeldungen in dem Jahr noch abgesagt werden musste, konnte das sechsköpfige OK im Jahr darauf die ersten 80 Turnerinnen und Turner in der Turnhalle in Schönried begrüssen. Schon damals sorgten Dana und Christian Berchten, Max Reuteler, Reto von Siebenthal und Susanne Staub neben Rolf Wenger dafür, dass die Teilnehmer im Saanenland turnen und übernachten konnten sowie mit Speis und Trank versorgt wurden. «Schon zu diesem Zeitpunkt turnten die Frauen und Männer an diesem Anlass, damals aber noch in getrennten Wettbewerben», erinnert sich Rolf Wenger. Das Interesse an diesem Anlass wuchs stetig und so liess sich der Turnverein Saanen-Gstaad dieses herbstliche Glanzlicht in seiner Agenda nicht mehr nehmen.

Anfang in Schönried
Die Platzverhältnisse seien nicht sehr komfortabel und die Anzahl verfügbarer Geräte eher klein gewesen. Aber das habe die Freude der Turnerinnen und Turner an diesem mit viel Enthusiasmus organisierten Wettkampf nicht trüben können. Im Herbst 2005 zügelten die Organisatoren mit dem Getu-Cup in die neu errichtete Turnhalle im Ebnit in Gstaad. Dort stieg die Kapazität der Teilnehmerzahlen merklich und auch turnerisch wurde der Anlass noch interessanter. Alle Disziplinen der Sportart Geräteturnen konnten nun in den Wettkampf integriert werden.

«Die Sponsoren, die in der Region angefragt wurden, standen von Beginn an zu diesem Anlass», weiss Dana Berchten, die als Sekretärin schon an der ersten Ausgabe des Getu-Cups im Einsatz stand, zu berichten. Zum einen sei dies den grossen lokalen Netzwerken der einzelnen OK-Mitglieder zu verdanken. Zum anderen haben sich die Sponsoren wohl schnell mit einem Anlass in der Region, der von Einheimischen initiiert und organisiert wurde, identifizieren können. Und somit punktet der Anlass bei den Teilnehmenden nicht nur mit seinem ganz eigenen Charme, sondern auch mit sehr attraktiven Preisen. Die Wertschöpfung dieses Anlasses liegt bis heute in der Region. Mit über 450 Übernachtungen sorgt die Jubiläumsausgabe dieses turnerischen Events für zahlreiche belegte Betten in lokalen Hotelbetrieben. Mittlerweile reisen Teilnehmer bereits früher an, um das Saanenland noch etwas zu geniessen, bevor es an die Geräte geht. Auch der legendäre Gabentisch für die Teilnehmer des Superfinals verblüfft nicht nur bis heute die Turnerinnen und Turner, sondern sorgt mit Gutscheinen des hiesigen Gewerbes dafür, dass sich die Preisträger zum Beispiel mit Hotelgutscheinen auch ausserhalb der Turnhalle im Saanenland bewegen.

Bei der Austragung des Anlasses nutzen die Organisatoren seit jeher das Angebot lokaler Anbieter und Unternehmen.

Hohe Leistungsdichte
Der Getu-Cup war von Anfang an auch eine Standortbestimmung für die Schweizermeisterschaften im Geräteturnen. Das sorgte bereits zu Beginn für ein wachsendes ausserkantonales Teilnehmerfeld. Die Turnerinnen und Turner nutzen den Anlass bis heute als Vorbereitung und zur Standortbestimmung unmittelbar vor dem wichtigsten Wettkampf auf nationaler Ebene. Für national aussichtsreiche Turnerinnen und Turner ist es also die beste Gelegenheit, die eigene Form zu präsentieren und sich einen ersten Eindruck des Niveaus potenzieller Gegner an der SM zu verschaffen. Für das Publikum auf der Tribüne der Dreifachhalle bedeutet dies, attraktive Übungen und zum Teil spektakuläre Elemente anschauen zu können.

OK wechselt, Getu-Cup bleibt
Die Jubiläumsausgabe wird zugleich die letzte für das bestehende OK sein. Die zehn OK-Mitglieder sind sich einig, dass es nach 20 Jahren an der Zeit ist, diesen Turnanlass in die Hände der Jungen zu geben. «Schön, dass sich eine Gruppe junger Leute gefunden hat, die die Organisation von uns übernehmen wird», freut sich Rolf Wenger, der nicht ohne Wehmut auf den Jubiläums-Getu-Cup und seinen letzten als OK-Präsident in zwei Wochen blickt. Es sei beruhigend zu wissen, dass sich die Jugend der Bedeutung dieses Anlasses bewusst sei und die Tradition im Saanenland behalten möchte. Und so steht bereits heute fest, dass es auch im nächsten Jahr, nämlich am 13. Oktober 2018, einen Gstaad-Saanenland-Geräte-Cup geben wird.


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