Das Verschwinden der Bergbahnen und das Entstehen des supranationalen Staates

  31.10.2017 Schweiz, Leserbriefe

Ich bin 1934 geboren, komme aus Château-d’Oex und habe lange im Ormonts-Tal gelebt, wo meine Frau und ich während 40 Jahren ein Restaurant betrieben, womit uns die Arbeit nie ausging. Nach dem letzten Weltkrieg und bis zum Beginn der Sechzigerjahre waren die Zeiten schwierig. Und doch hat sich der Tourismus genau in dieser Zeit in unserer Bergregion entwickelt, insbesondere bezüglich den Bergbahnen. In diesen Zeiten half jeder mit und Solidarität war kein Fremdwort. Nun, wie sieht es jetzt aus? Laut einer Reportage in der «Gastro-Zeitung» vom 2. Mai 2017 werden im Ormonts-Tal verschiedene Bergbahnen geschlossen, so z.B. Chaussy/Les Mosses und – etwas weiter entfernt – die Monts Chevreuils in Les Moulins. Auf der Kippe stehen Isenau, Les Diablerets und – etwas weiter entfernt – Les Dents-Vertes in Charmey. Ebenfalls das Rellerli und die Wispile in Gstaad und bei unseren Walliser Nachbarn Télé Morgins, Champoussin–La Foilleuse und La Jorette-Torgon. All diese Bergbahnen drohen zu schliessen. Und doch, «24Heures» meldete am Mittwoch, 20. April 2017, dass die Sozialrechnung des Kantons Waadt 2,23 Milliarden und die des Bundes 2 Milliarden betragen würden. Woher kommt dieses Geld, wenn nicht von unseren Steuern und nicht vom Budget für unsere Regionen? Wieso schafft man es in diesem Land nicht, Solidarität mit unseren Bergregionen zu zeigen und die Bauern in ihren Bemühungen und die Bergbahnen in ihren Investitionen zu unterstützen? Nicht einmal mehr die Einheimischen können sich eine Tageskarte für die Bergbahnen leisten und die Bauern, die unsere schönen Regionen und Weiden pflegen, werden mit einem Hungerlohn bezahlt: 46 Rappen pro Liter Milch – dies würde im Tauschhandel bedeuten, dass 13 Liter Milch einem Kilo Brot entsprächen – ein wahrhaftiger Skandal! Sind unsere Abgeordneten – egal ob rechts oder links (denn das ist «Hans was Heiri») – im Tiefschlaf oder wieso reagieren sie nicht? Wir finanzieren die grossen Städte mit Infrastrukturen, in denen sich Arbeitslose und Sozialhilfeempänger oder Asylbewerber ansammeln – Menschen, die den Reichen und Vermögenden auf dem Gewissen liegen. Letztere wiederum entfliehen dieser Situation über das Wochenende oder nach der Pensionierung in unsere schönen Berge, nutzen grosszügig die touristischen Infrastrukturen und beklagen sich dann noch darüber, ein paar Franken Kurtaxe für den Unterhalt der Region zu bezahlen … Man möchte nicht der EU beitreten, andererseits werden unsere Gesetze EUkompatibel und wir lassen uns von Beamten aus Brüssel herumkommandieren, die nicht einmal gewählt sind und Löhne beziehen, von denen die Chefs unserer kleinen Unternehmen, welche sich ihr ganzes Leben abrackern, um ihre Arbeitnehmer zu bezahlen und sich eine bescheidene Rente zu sichern, nur träumen können … Man beschuldigt die SVP, unsere neue Nazi-Partei zu sein, während sie ganz einfach unsere nationalen Werte verteidigt und das zu bewahren versucht, was uns von unserem schönen Land und all seinen Bewohnern noch bleibt, bevor es zu spät ist.
Nun rufe ich Sie auf, liebe Bürgerinnen und Bürger dieser multikulturellen Schweiz, erwachen Sie und lassen Sie sich nicht hinters Licht führen. Schauen Sie hin, was in Frankreich passiert und sehen Sie, wie man den künstlich erschaffenen Terrorismus dazu benutzt, einen Polizeistaat einzuführen, um jeden Einzelnen in seinen kleinsten Bewegungen zu kontrollieren und so unsere Aufmerksamkeit von den wahren, internen Problemen abzulenken! Meine Frau und ich reisten 1968 und 1981 nach Russland, in jenes Land, das damals Sowjetunion hiess. Nun, wir haben die absolute Freiheit kennengelernt, viel mehr als dies in Europa oder in der Schweiz aktuell der Fall ist, wo wir unsere Autonomie an die Angelsachsen und die Nato abtreten, weil wir denken, dass die Russen noch einmal einfallen werden. Man setzt uns immer wieder das Gleiche vor. Mit der gleichen Sauce.

Guten Appetit!

EMILE UND LILIANE ISOZ-DUCRET,
EHEMALIGE PÄCHTER DES HÔTEL DE L’OURS


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