GEF schliesst Kooperation mit anderen Leistungsträgern oder Zusammenarbeit mit dem Kanton Waadt nicht aus

  13.10.2017 Kanton, Saanenland, Region, Gesundheitswesen, Zweisimmen, Obersimmental

Auch wenn die Gesundheitsund Fürsorgedirektion das Gesuch der Spital STS AG zur finanziellen Unterstützung für den Betrieb des Spitalstandorts Zweisimmen in der gegenwärtigen Form abgelehnt habe, setze sie alles daran, eine langfristige Lösung für die Grundund Spitalversorgung in der Bergregion Obersimmental-Saanenland zu fördern, schreibt die GEF in einer Mitteilung.

Am 28. Februar 2017 hatte die STS AG bei der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) ein Gesuch um finanzielle Unterstützung eingereicht. Der Verwaltungsrat beantragte dem Kanton Bern einen jährlich wiederkehrenden Betriebsbeitrag von 3,4 Millionen Franken. Nach eingehender Prüfung habe die GEF festgestellt, dass es viele offene Fragen hinsichtlich des künftigen Betriebs und insbesondere des Angebotsportfolios gebe, schreibt die GEF in einer gestern verschickten Medienmitteilung. Daher habe sie das Gesuch Mitte September in der gegenwärtigen Form abgelehnt und ihre Bereitschaft geäussert, ein allfälliges neues Gesuch zu prüfen, sobald die offenen Fragen zum vorgesehenen Neubau und dem Betriebskonzept geklärt seien.

Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der betroffenen Bergregion …
Am Mittwoch, 11. Oktober hat Gesundheits- und Fürsorgedirektor Pierre Alain Schnegg eine Delegation aus der Bergregion Obersimmental-Saanenland in Bern empfangen. Diese setzte sich zusammen u.a. aus Nationalrat Erich von Siebenthal (Gstaad), den Mitgliedern des Grossen Rates aus der Region sowie Vertretern aller Gemeinderäte der betroffenen Gemeinden. «Dabei wurden die Hintergründe des Beschlusses der GEF detailliert erläutert. Alternativen zum Neubau-Projekt der STS AG wurden auch skizziert, ohne jedoch die Kompetenzen des zuständigen Verwaltungsrates zu tangieren, von dem weiterhin zusätzliche Abklärungen sowie neue Vorschläge erwartet werden», schreibt die GEF.

Die Teilnehmenden hätten sich davon überzeugen können, dass die Spitalversorgung in der Bergregion Obersimmental-Saanenland auf einem hohen Niveau gewährleistet sei und der Grundsatz eines Akutspital-Standortes in der Region von keiner Seite in Frage gestellt werde. «Vereinbart wurde, dass die GEF und die Vertreterinnen und Vertreter der Region im engen Kontakt bleiben.» Zu diesem Zweck werde ein weiteres Treffen der GEF mit den Vertretern der Region und der STS AG organisiert.

… sowie mit dem Verwaltungsrat der Spital STS AG
Vor diesem Treffen habe Regierungsrat Pierre Alain Schnegg bilateral mit dem Präsidenten des Verwaltungsrates der Spital STS AG das weitere Vorgehen besprochen. Er habe ihm seine Erwartungen mitgeteilt und ihm zugesichert, dass die GEF alles daran setze, auch mittel- und langfristig die Versorgung der Region mit einem Akutspital sicherzustellen. So sei die GEF insbesondere bereit, ein neues Finanzierungsgesuch zu prüfen. «Sie ist aber auch offen, Alternativen zu prüfen, zum Beispiel der Betrieb des Standortes Zweisimmen durch oder in Kooperation mit einem dritten Leistungserbringer, privat oder öffentlich.» Auch eine Zusammenarbeit mit dem Nachbarkanton Waadt werde nicht ausgeschlossen.

PD/ANITA MOSER


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