Seniorenfeier mit Witz und viel Information

  27.10.2017 Saanen, Gesellschaft, Kultur, Vereine

An der diesjährigen Seniorenfeier konnten sich die Organisatoren über knapp 200 Gäste freuen. Während sich die Theatergruppe der Senioren auf humorvolle Art mit den Schwierigkeiten im Alter auseinandersetzte, thematisierten verschiedene Referenten das Thema «Wohnen im Alter» und lieferten viele wertvolle Informationen.

JENNY STERCHI
Als Pendant zur Jungbürgerfeier werden an der Seniorenfeier jeweils die frisch pensionierten Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde begrüsst. Aber auch die bereits länger pensionierten Saanerinnen und Saaner sind an diesem Anlass herzlich willkommen. Und so fanden knapp 200 Seniorinnen und Senioren am Montagnachmittag den Weg in den Saal des Hotels Landhaus in Saanen. «Sicher hat solch ein trüber Herbsttag auch seinen Einfluss auf die Gästezahl», war Ursula Gyger, Präsidentin des Seniorenrates, überzeugt.

Theaterkunst von und für Senioren
Den Auftakt in die Veranstaltung machte die Theatergruppe der Senioren. Acht Damen und Herren im Pensionsalter trugen in wunderbarer Verkleidung und unter der Leitung von Ruth Domke Schnitzelbänke vor. Darin thematisierten sie auf witzige Weise die «Alterslimite» beim Autofahren und Körperpflege sowie Hygiene im Alter. Auch der Umgang mit dem Smartphone fand seinen Platz auf der Bühne und sorgte für Lacher im Publikum. Mit einem solistischen Gedichtvortrag wurde die Entwicklung des Saanenlandes ironisch dargestellt.

Alterspolitik im Saanenland
Ein hundertjähriges Geburtstagskind sei zu beglückwünschen, so eröffnete die Präsidentin des Seniorenrates die zweistündige Feier und lüftete auch prompt das Geheimnis. Die Stiftung «Pro Senectute» setzt sich nunmehr seit 100 Jahren für die Bedürfnisse und Anliegen der Schweizer Seniorinnen und Senioren ein. Der Seniorenrat sorgt als Subkommission der Sozialbehörde der Gemeinde dafür, dass die Seniorinnen und Senioren der Region gehört werden und stellt sich in den Dienst der Informationsverbreitung. Und so war es der Präsident der Sozialbehörde und Gemeinderat Philipp Bigler selber, der die Alterspolitik gemeinsam mit Béatrice Baeriswyl, Fachleiterin der Sozialbehörde der Gemeinde Saanen, vorstellte. Die Gremien hatten das Altersleitbild überarbeitet und präsentierten es an der Seniorenfeier. In das Leitbild wird neben Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe auch die Sicherheit, sowohl finanzieller als auch persönlicher Natur, aufgenommen.

Die Gemeinde habe ein Hauptaugenmerk darauf gelegt, neue alternative Wohnformen für das Alter zu schaffen, die darüber hinaus auch bezahlbar sein sollten. Die Dienstleistung, die Spitex erbringt, ermögliche vielen das selbständige Wohnen im Saanenland. Eine Bedarfsanalyse habe gezeigt, dass die Unterbringung in hiesigen Pflegeheimen gegenwärtig gewährleistet ist. Man müsse sich aber mit einer in Zukunft steigenden Nachfrage der Heimplätze beschäftigen und nach langfristigen Lösungen suchen, so Béatrice Baeriswyl.

Wohnungssuche und Finanzierung
Unter dem Motto «Zu Hause ist nicht nur dort, wo der Schlüssel passt» erklärten die beiden Referenten Christa Schönenberger und Niklaus Schnider, dass die Bedürfnisse beim Thema Wohnen sehr unterschiedlich seien. Man solle bei einem allfälligen Wohnungswechsel seine Prioritäten genau setzen. So ist für den einen eine altersgerechte Wohnung mehr wert als der Wohnsitz in bekannter Umgebung. Niklaus Schnider zeigte anschliessend auf, welche Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung bestehen und erklärte das Modell der Ergänzungsleistungen sehr detailliert.

Nach den vielen Informationen wurden feiner Kuchen und Kaffee serviert und so konnte Gehörtes in gemütlicher Atmosphäre noch diskutiert werden.


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