Zivildiensteinsatz in Nepal

  03.10.2017 Schweiz

Björn Schär stammt aus Schönried und arbeitet heute in Bern. Für seinen nächsten Zivildiensteinsatz reist er morgen ins Erdbebengebiet nach Nepal.

BLANCA BURRI
Da die WKs während den Prüfungen immer sehr ungelegen kamen und sich die Kompanie aufgelöst hatte, entschied sich Björn Schär, vom Militärdienst zum Zivildienst zu wechseln. Auf der Onlinesuche nach einer geeigneten Zivildienststelle stolperte der Holzbauingenieur über eine Annonce der Nonprofit-Organisation «Kam for Sud». Das Hilfswerk existiert seit 1998, operiert vom Tessin aus und sieht sich als Brückenbauer zwischen der Schweiz und Nepal. Schon bald nachdem er sich vorgestellt hatte, erhielt Björn Schär positiven Bescheid. «Ich war positiv überrascht, wie unbürokratisch und schnell die Anstellung erfolgte», sagt er.

Abflug am 4. Oktober
Morgen also fliegt Björn Schär zusammen mit einem anderen Zivildienstleistenden – dieser stammt aus der Welschschweiz – nach Kathmandu. Von dort gibt es eine sieben- bis neunstündige Fahrt über Naturstrassen ins abgelegene Dorf Saipu. Im Dorf ist unter anderem der Wiederaufbau der Häuser nach dem Erdbeben von 2015 geplant. Das sei aber nur ein kleiner Teil der Arbeit, weil sich das Hilfswerk besonders auf den Aufbau von Schulen und Spitälern sowie die Ausbildung von Fachkräften spezialisiert habe, sagt er.

«Wir werden die Gebäude mit regionalen Materialien und mit der grossen Unterstützung der Einheimischen bauen», freut sich der gelernte Schreiner. «Schon länger ist ein Mitarbeiter des Hilfswerks vor Ort, der die Planungsarbeiten gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung vorgenommen hat.» Dabei würden örtliche Bauweisen und Traditionen etc. berücksichtigt. Durch die intensive Integration der lokalen Bevölkerung würden diese einen engen Bezug und grosse Freude an den Projekten bekommen und aktiv am Aufbau und am Unterhalt sowie Betrieb mitwirken und Verantwortung übernehmen.

Handwerker sind gefragt
Björn Schärs Aufgabe wird darin bestehen, die Bauarbeiten zu leiten, Hilfestellung zu geben, neue Techniken einzuführen und mitanzupacken. Und das alles unter einfachsten Umständen. «Es gibt in Saipu keinen Strom, die Werkzeuge sind auf rudimentärem Niveau und auch das Leben wird sehr einfach werden», erzählt er. Genau das reize ihn, sei aber bestimmt auch die grösste Herausforderung während seines dreimonatigen Aufenthalts. Auf die Kommunikation angesprochen, meinte er schmunzelnd: «Das wird bestimmt ein Gemisch aus Französisch, Englisch und sehr viel Mimik sein.» Wie erwähnt werden nur zwei bis drei Europäer vor Ort sein, der grösste Teil der Mitarbeiter wird aus der Region stammen. Der Vorteil von handwerklichen Arbeiten sei, dass man sich gut mit «Händen und Füssen» verständlich machen könne, sagt Björn Schär.


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