Akademischer Geist im Schulgebäude

  24.11.2017 Gstaad, Bildung, Schule

Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Gstaad ihre Maturaarbeiten vor einer Jury und dem interessierten Publikum. Ein perfektes Training für ein eventuell in naher Zukunft liegendes Universitätsstudium.

SONJA WOLF
Nervös waren sie schon ein bisschen, die 16 Primaner/innen des Gymnasiums Gstaad… Galt es doch, ihre Maturaarbeit, die sie in monatelanger Arbeit fertiggestellt hatten, einem grösseren Publikum in einem 15-minütigen Vortrag vorzustellen und weitere 15 Minuten lang Fragen dazu zu beantworten. Also ganz ähnlich der Verteidigung der Masterarbeit an der Universität. Verschiedene Workshops zum akademischen Arbeiten hatten sie durchlaufen, Versuche durchgeführt, Literatur gesammelt und ausgewertet, eine Erstund eine Zweitfassung ihres Werkes verfasst. Und jetzt war es also soweit: Würden sie es schaffen, ihre Arbeit verständlich und in begrenztem Zeitrahmen einer Fachjury aus zwei Lehrern, ihren Klassenkameraden und den interessierten Eltern näherzubringen? Würden sie wissenschaftlich fundierte Antworten auf all die Fragen des Publikums finden?

Souverän haben sie ihre Aufgabe gemeistert. Helmut Reichen, der an der Gründung der Filiale Gstaad des Gymnasiums Interlaken im Jahr 2005 massgeblich beteiligt war, lobte das «hohe Niveau»» der Präsentationen. Er komme jedes Jahr sehr gerne zu diesem Anlass und auch er sei als «Götti» der Schule ganz stolz auf die Leistung der Primaner. Beeindruckt zeigte er sich auch von der Themenvielfalt und dem durchaus hohen wissenschaftlichen Anspruch der Themen.

Tatsächlich hatte der interessierte Zuhörer die Qual der Wahl, welchem der jeweils drei Parallelvorträge er den Vorzug geben sollte. Da war aus jedem Interessensgebiet etwas dabei: Für Musik- oder Tanzbegeisterte etwa gab es «My Rock Song» (Paul Ader) oder «Hip-Hop meets Jazz – zwei neue Choreografien entstehen» (Noemi Fehr); politisch Interessierte konnten «Das Widerstandsrecht: Wann ist Gewalt gegen ein politisches System legitim?» (Anouk Schnidrig) oder «Eine Analyse des medialen Diskurses der SVP» (Gina Müller) verfolgen; naturwissenschaftlich Interessierte kamen bei der Auswirkung von Pflanzenhormonen auf Bohnenpflanzen (Jessica Tschanz), beim Computer-Simulationsprogramm «Algodoo» (Leonidas Skaventzos) oder beim Vergleich der Merkfähigkeit zweier Generationen, Kindergartenkinder versus 70- bis 78-Jährige (Sarah Lanz), auf ihre Kosten.

Damit wäre ein weiterer wichtiger Schritt für die jungen Erwachsenen in Richtung ihrer Reifeprüfung und auf ein mögliches Studium mit vielen neuen wissenschaftlichen Arbeiten und Präsentationen geschafft. Allen Referenten: Summa cum laude!


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote