Der Sanetschpassweg bleibt wegen Felssturzgefahr gesperrt

  07.11.2017 Gsteig

Der von einem Felssturz betroffene Sanetschpassweg bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Es bestehe die Gefahr von weiteren Felsabbrüchen, warnen die Behörden. Wer die Sperrung missachte, begebe sich in Lebensgefahr.

Am 23. Oktober kam es an der Westflanke des Spitzhorns im Gebiet Hohmad zu einem Felsabbruch. Wie der Gemeinderat Gsteig mitteilt, ist der Abbruch von einem Geologen untersucht worden. Gemäss ersten Schätzungen sind rund 50 000 m3 Fels abgebrochen und verteilten sich als Gesteinsschutt unterhalb der Felswände und im Wald bis zum Rotegrabe. Dabei wurden Teile des Wanderweges Gsteig–Sanetsch sowie Rotegrabe–Burg–Längematte verschüttet.

Ursache unbekannt
Die Ursache des Felssturzes sei unbekannt, schreiben die Behörden in der Medienmitteilung. Auftauender Permafrost kann auf Grund der Höhenlage von lediglich 2100 m ü.M. ausgeschlossen werden.» Es seien auch keine Anzeichen von Wasseraustritten sichtbar, welche auf erhöhten Wasserdruck im Felsverband hingedeutet hätten. «Vermutlich ist der Felssturz die Folge der Verwitterung und der Zerklüftung des Gebirges an dieser Stelle.»

Gefahr von weiteren Felsabbrüchen
Es müsse mit weiteren Abstürzen verschiedener Grössenordnungen aus dem Ausbruchgebiet oder aus dem Schuttdepot im unteren Bereich des Ausbruchgebietes gerechnet werden, halten die Behörden fest. In seltenen Fällen könnten Blöcke bis in den Rotegrabe gelangen. Nebst den Sturzgefahren bestehe auch die Gefahr von Murgängen. «Kleinere bis mittlere Murgänge aus den Schuttablagerungen oberhalb des Waldes können die Wanderwege tangieren.»

Es besteht Lebensgefahr bei Missachtung
Die vorhandene Gefahr erfordere bis auf Weiteres die Aufrechterhaltung der Sperrung des Sanetschpassweges im Bereich des betroffenen Gebietes. «Die Bevölkerung wird dringend ersucht, die Signalisationen zu beachten und sich unter keinen Umständen in das gefährdete Gebiet zu begeben. Angesichts der unberechenbaren Situation besteht Lebensgefahr», warnt der Gemeinderat.

Die Gefahrensituation werde im Frühling nach der Schneeschmelze erneut beurteilt. «Erst zu diesem Zeitpunkt wird abgeschätzt werden können, ob man die Massnahmen aufrechterhalten muss.»

PD/ANITA MOSER


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