Erlebnistag «500 Jahre Reformation in der Stadt Bern»

  24.11.2017 Gsteig, Saanenland, Kirche, Lauenen

Mit einer Gruppe von 21 Schüler/innen unseres KUW-Wahlfachkurses besuchten wir Ende Oktober den Erlebnistag «500 Jahre Reformation in der Stadt Bern», der von der dortigen Privatschule NMS mit Unterstützung zahlreicher öffentlicher Sponsoren angeboten wurde.

Was wir dort gemeinsam zu diesem Thema erlebt haben, erzählen die KUW-Schüler/innen gleich selber.

Französische Kirche, Chor und Kirche
Als Erstes gingen wir in die Französische Kirche. Zur Zeit der Reformation war es ein Dominikanerkloster. Bevor wir uns setzen durften, um das Theater anzusehen, mussten wir dem Priester einen wertvollen Gegenstand abgeben. Alle bekamen auch neue Namen und die Mädchen mussten sich ein Kopftuch über die Haare legen. Danach führten sie uns das Theater vor. Es ging um zwei Mönche mit Namen Felizian und Bartholome. Der eine glaubte, dass man ohne zu bezahlen in den Himmel kommt und der andere mit Bezahlung (Ablass). Am Schluss glaubten beide daran, dass man ohne zu bezahlen in den Himmel kommt.

Danach spielten wir in Gruppen ein Suchspiel, bei dem wir verschiedene Fragen beantworten mussten. Es hiess Santomania. Weiter gingen wir mit unserer Führerin zum Münster.
CAROLINE, ANINA, INA, LARISSA, DANJA, LIAM

Münster
Wir durften sogar in das Münster hineingehen. Draussen am Münster, über dem Eingang, waren goldverzierte Figuren im Himmel und in der Hölle. Im Münster drinnen war es sehr feierlich und hatte farbig verzierte Fenster. Die Decke des Münsters war ein architektonisches Meisterwerk.

Als wir aus dem Münster rausgingen, fanden wir noch zwei Goldgegenstände, die wir später – im Rathaus – noch brauchen konnten.

Dann gingen wir zu einem Turm, der eigentlich ein Loch im Boden war, in das wir hineingehen konnten. Es führte eine Treppe nach unten. Dort war eine Glasscheibe, von der man weiter hinuntersah. Hier waren die bei der Reformation zerschlagenen Heiligenfiguren hinuntergeworfen worden. Unten sah man noch Bilder, wie die Münsterplattform im Laufe der Zeit ausgesehen hat. Dann gingen wir wieder nach oben und assen Zmittag mit Aussicht auf die Aare. Wir wurden die ganze Zeit von Frau Pestalozzi geführt.

RAHEL, PHILIPP, ROMAN, ELIA, LYONEL

Rathhaus
Wir kamen im Rathaus an und bekamen alle eine Rolle von Bürgern zugeteilt, die 1617 verurteilt wurden und vor dem Gericht standen, wie zum Beispiel Adelsleute, Bäcker, Metzger, Lausebuben und Musiker. Wir versammelten uns alle um einen länglichen Tisch. Am einen Ende war der Pfarrer und am anderen der Richter und seine Gerichtsbeisitzer.

Zuerst wurden die Lausebuben verurteilt, weil sie Steine auf unschuldige Menschen geschossen hatten. Als Nächstes wurde das gutherzige Bäckerpaar verurteilt. Schliesslich kam der Mann der Bäckerin in die Kiste. Wir hatten zudem auch alle kleine Texte, die wir vorspielen mussten. Das Schlimmste war, dass wir keinen Piep von uns geben durften und wehe, man hat gelacht! Es ist uns aufgefallen, dass man früher wegen jeder Kleinigkeit verurteilt wurde. Man durfte zum Beispiel an Sonntagen nicht arbeiten oder unter der Woche schöne Hüte anziehen. Schlussendlich war die halbe Klasse im Knast und die andere Hälfte pleite, weil sie Strafe zahlen musste. Manchmal schrie der Richter uns auch an, weil wir einfach nicht mehr ernst bleiben konnten.

Alles zusammengefasst, war es ein nicht langweiliger Workshop, den man auch weiterempfehlen kann.

FIONA, BINIA, SEVERIN, LUKAS, JANIK

Schreiben und drucken – Posten in der Krypta der Christkatholischen Kirche Bern
Wir waren in der Krypta der Christkatholischen Kirche Bern. Am Anfang hat uns ein älterer Mann erzählt, wie der Buchdruck entstanden ist. Danach hat er uns die sechs verschiedenen Posten erklärt. Beim ersten Posten konnte man eine Postkarte an die Familie oder an Verwandte schreiben. Am zweiten Posten konnten wir uns eine Geschichte von einer Frau anhören. Im Pult hatte es eine Feder, mit der sie früher geschrieben haben. Es hatte ebenfalls altes, dickes Papier (Pergament). Am dritten Posten haben wir das Gebet «Unser Vater im Himmel» mit der grossen Maschine gedruckt. Dieses Blatt konnten wir nach Hause nehmen. Nachher sollten wir am nächsten Posten einen eigenen Satz setzen. Es war nicht so einfach, weil man die Buchstaben spiegelverkehrt einsetzen musste. Am zweitletzten Posten durften wir in einer sehr wertvollen Bibel mit Handschuhen und einer Lupe versuchen zu lesen. Es war nicht so einfach, weil es die alte Sprache und Schrift war. Diese Bibel ist sehr alt. Deshalb ist sie langsam am Auseinanderfallen. Beim letzten Posten konnten wir auf den modernen Tablets eine Geschichte mit Bildern anhören.Wir haben sehr viel Spannendes über die alte Druckerei erfahren. Am besten hat es uns gefallen, mit der grossen Druckmaschine zu drucken. Aber das andere war auch sehr spannend.

SINA, LAURA, GIAN, JANIC, MARCO

Nachdem wir am Morgen bereits um 7 Uhr den Zug nehmen mussten, um rechtzeitig nach Bern zu gelangen, kamen wir um 18.30 Uhr müde, aber mit vielen tollen und lehrreichen Eindrücken wieder im Saanenland an. Liebe 6.- bis 8.-Klässler/innen, es war eine Freude, mit euch unterwegs zu sein!

MARIANNE AEGERTER UND PETER KLOPFENSTEIN


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