Für eine zweite Amtsdauer wiedergewählt

  28.11.2017 Saanenland, Gemeinde, Lauenen

Die Gemeindeversammlung Lauenen hat Gemeinderatspräsident Jörg Trachsel und Gemeinderat Walter Reichenbach für eine zweite Amtsdauer bestätigt. Die 35 anwesenden Stimmberechtigten genehmigten zudem einstimmig das Budget 2018, das mit einem Defizit von gut 91 000 Franken rechnet. 

35 Stimmberechtigte – das entspricht sechs Prozent aller Stimmberechtigten – nahmen am Freitagabend an der letzten Gemeindeversammlung des Jahres teil. Es waren keine hitzigen Diskussionen zu erwarten, auch wenn Wahlen auf der Traktandenliste standen. Stehen Bisherige zu Wahl, gehen Wahlen in Lauenen in der Regel geräuschlos über die Bühne. So auch am Freitag. Gemeinde(rats)präsident Jörg Trachsel und Gemeinderat Walter Reichenbach wurden im ersten Wahlgang mit 31 respektive 32 Stimmen für eine zweite Amtsdauer wiedergewählt. Das eindeutige Resultat deute er als Vertrauensbeweis, betonte Jörg Trachsel. Er werde das Amt als Gemeinde(rats) präsident weiterführen wie bisher, «so wien i oppa o bi».

Rosige Aussichten
In finanzieller Hinsicht hat sich das Blatt im Vergleich zum letzten Jahr gewendet – in positivem Sinn. Die Verschuldung nehme stark zu, die Steuerreinnahmen würden über die ganze Planungsperiode um 700 000 Franken sinken und das Eigenkapital von 1,2 auf minus 0,3 Millionen Franken zurückgehen, lautete die Prognose vor einem Jahr. Dank dem Zuzug von guten Steuerzahlern und den Mehreinnahmen aufgrund der Neubewertung von den nichtlandwirtschaftlichen Liegenschaften sieht der von Finanzverwalter Hansueli Perreten erläuterte Finanzplan 2017–2022 positiv aus. Die Gemeinde geht von einem jährlichen Gewinn von über 350 000 Franken aus und einer Zunahme des Eigenkapitals von 1,2 Ende 2016 auf 3,1 Millionen Franken bis Ende 2022. Wie schon in den vergangenen Jahren relativierte der Finanzverwalter die erläuterten Zahlen. Genauso wie es die letzten Jahre keinen Grund zur Panik gegeben habe, gebe es nun keinen Anlass für zu grosse Euphorie. Man spreche von Annahmen, Einschätzungen und Hochrechnungen, so Perreten. Vor allem zu den Mehreinnahmen aus den neubewerteten Liegenschaften werde es noch Diskussionen und sicherlich auch Anpassungen geben. Die Versammlung nahm vom Finanzplan wortlos Kenntnis.

Budget 2018 mit Verlust
Die Gemeindeversammlung genehmigte das von Hansueli Perreten erläuterte Budget 2018, das bei einem Ertrag von rund 4,25 Millionen Franken mit einem Defizit von gut 91 000 Franken rechnet. Das Budget basiert wie bisher auf einer Steueranlage von 1,7 Einheiten und auf unveränderten Gebührenansätzen. Gesamthaft sind 2018 Nettoinvestitionen von 1,5 Millionen Franken eingeplant. Wie der Finanzverwalter erklärte, sind darin Investitionsbeiträge von über 830 000 Franken an Weggenossenschaften enthalten sowie gemeindeeigene Vorhaben vor allem in den Bereichen Strassen- und Forstwesen sowie in der Wasser- und Abwasserentsorgung.

Mehr Steuereinnahmen
Haupteinnahmequelle der Gemeinde Lauenen sind die Steuereinnahmen. Aufgrund von Prognosen der kantonalen Steuerverwaltung und Hochrechnung der Steuerraten rechnet die Gemeinde für das Rechnungsjahr 2017 mit einem Zuwachs von 13 % bei den Einkommenssteuern von natürlichen Personen sowie mit 8 % Mehreinnahmen bei den Vermögenssteuern. Grund für den prognostizierten Mehrertrag seien Zuzüge von natürlichen Personen im oberen Steuersegment, erklärte Hansueli Perreten. Budgetiert sind Steuereinnahmen von rund 2,29 Millionen Franken – über 230 000 Franken mehr als im Vorjahresbudget. Der Personalaufwand steigt gegenüber dem Vorjahresbudget um 14 000 Franken (+2 %) und der Sachaufwand um knapp 214 000 Franken (+24,16 %).

Nach einer guten Dreiviertelstunde konnte Jörg Trachsel die Versammlung schliessen und die Stimmberechtigten mit den besten Wünschen für das kommende Jahr und der Hoffnung auf einen schneereichen Winter in den für die Jahreszeit milden Spätherbstabend entlassen.


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