Studie: mit Ultraschall übervolle Euter erkennen

  07.11.2017 Landwirtschaft

Gemäss einer Studie der Universität Bern ist Ultraschall ein verlässliches Instrument, um überladene Kuheuter an Viehschauen zu erkennen.

Die Nutztierklinik der Universität Bern hat im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR) und des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) analysiert, ob Ultraschalluntersuchungen zur Beurteilung des Euterfüllungsgrades praxistauglich sind.

Grund für die Studie: An Viehausstellungen wurden wiederholt Kühe mit übervollen Eutern präsentiert, was das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen kann. «Überlange Zwischenmelkzeiten können dazu führen, dass Kuheuter überfüllt sind und sich Wasseransammlungen, sogenannte Ödeme, unter der Euterhaut bilden können», erklärt Studienleiter Professor Adrian Steiner gemäss Mitteilung.

Die Tiermediziner der Universität Bern haben im Rahmen der Studie ein Ultraschall-System entwickelt, das erlaubt, verschiedene Schweregrade der Euterüberladung zu erkennen. Die Studie habe gezeigt, dass die Untersuchung auf Euterödem per Ultraschall ein verlässliches Instrument zum Nachweis von überladenen Eutern sei, heisst es weiter.

Die Forschenden haben an vier Milchvieh-Ausstellungen insgesamt 321 Kühe mittels Ultraschall untersucht. Bei 72 Kühen (23 %) wurde ein Euterödem nachgewiesen. Bei 29 untersuchten Kühen (16 %) wurden im Blut Entzündungshemmer nachgewiesen, was den Rückschluss auf eine Behandlung am Tag oder in den Tagen vor der Ausstellung zulässt. Bei 263 Kühen (86 %) waren die Zitzen nach Angaben der Tierhalter mit Kollodium verklebt, damit die Milch während der Präsentation im Ring nicht aus den Zitzen tropft. Das Verkleben der Zitzen mit Kollodium ist gesetzlich nicht geregelt.

Die Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR) teilt mit, dass man die Erkenntnisse der Studie in das Ausstellungsreglement habe einfliessen lassen.

LANDWIRTSCHAFTLICHER INFORMATIONSDIENST


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