Besinnliches und Musik, die zu Herzen gehen

  22.12.2017 Saanen, Tradition, Musik

Im Landhaus Saanen fand die bereits zur Tradition gewordene Ländlerweihnacht statt.

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind. Dieses Jahr hat es für einmal geklappt mit dem Wetter. Schneefall und Weihnachtsbeleuchtungen zauberten schönste Vorweihnachtsstimmung – ein Moment, den man nie vergisst. Und genau in dieser Stimmung durften wir die Ländlerweihnacht, welche die Schwyzerörgeligrossformation Simmental-Saanenland alljährlich organisiert, feiern.

Im Landhaus Saanen eröffnete die Gastgeberin den Abend mit dem Stück «Heja Volvo» von Paul Lüönd. Präsident Alain Poschung konnte einen gefüllten Saal begrüssen und war erstaunt, dass bei diesen winterlichen Verhältnissen so viele den Landhaussaal gefunden hatten. Das zeigte einmal mehr, dass die Ländlerweihnacht beliebt und nicht mehr wegzudenken ist. Einen Beitrag zum Zuschaueraufmarsch leistete Sami Stryffeler, welcher Busfahrten von Boltigen organisierte. Im Saal ging es nicht weniger gemütlich zu und her. Ein leuchtender Weihnachtsbaum, die Tische reich gedeckt mit Nüssen, Schokolade und Mandarinen – dies alles war den Grossformations-Heinzelmännchen und -frauchen zu verdanken.

Nach weiteren zwei Stücken kam das Jodlerchörli «Nie Zyt» zum Zug. Das junge Jodlerchörli, zusammengewürfelt aus Sängern/innen von Diemtigen bis ins Eriz, sang sich in die Herzen des Publikums. Dies hier sei ihr zweiter Auftritt und sie würden schon zwei Jahre miteinander singen, wenn es die Zeit erlaube, erklärten die jungen Jodler/innen. Daher der Name «Nie Zyt» … Die meisten würden noch bei anderen Jodlerklubs singen oder seien beruflich unterwegs, sodass sie ihrem Hobby nur beschränkt nachgehen könnten. Was aber nicht etwa heissen soll, dass die Qualität nicht stimmt! Im Gegenteil: Die feinen, präzisen Lieder und Jütze liessen die Gäste aufhorchen.

Für einen weiteren Ohrenschmaus sorgte die Familiekapelle Gyger aus Thun. Mit Klarinette, zwei Schwyzerörgeli und Kontrabass spielen sie Stücke im Bündner und Berner Stil. Seit 1991 spielen sie in dieser Besetzung zusammen – eine sehr lange Zeit für eine Familie. Aber es ist so, dass die Volksmusik einen festen Zusammenhalt gibt, so dass die Formationen über Generationen bestehen. Die Klänge und Melodien von Gygers liessen dem Publikum warm ums Herz werden. Durch das breitgefächerte Repertoire konnte man noch die Geografie auffrischen, vom Gurnigel bis St. Mortiz war alles zu hören.

Natürlich erschien auch dieses Jahr der Samichlous. Zusammen mit seinen Helfern verteilte er wiederum gluschtige Brätzeli, die unser Ehrenmitglied Luchs Berti hergestellt hatte.

Für den besinnlichen Teil konnte die einheimische Pfarrerin Marianne Aegerter gewonnen werden. In urchigem und unverfälschtem Saanedütsch erzählte sie eine interessante Weihnachtsgeschichte von einer Räuberbande, die bei einem Einbruch unter einem Weihnachtbaum die Besinnung zu Gott erkannte.

Die Zeit verflog so schnell, dass es schon bald einmal Zeit war, um nach Hause zurückzukehren durch die schöne verschneite Nacht, in der grossen Hoffnung, dass auch dieses Jahr weisse Weihnachten gefeiert werden kann. An alle schöne Weihnachten!

ARNOLD KNUTTI


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