Wenn die Mannen der 4.-Liga-Mannschaft des lokalen Hockeyclubs als Barkeeper eine gute Figur machen und den «Fussgängern» das Eis überlassen, dann ist «Bar on Ice»-Zeit. Der Event kurz vor dem Jahreswechsel ist zum geselligen Treffpunkt geworden. Gross und Klein hat Spass – mit und ohne Schlittschuhe.

ANITA MOSER
«Bar on Ice» fand am vergangenen 28. Dezember bereits zum neunten Mal statt. Initiiert wurde der Anlass vor neun Jahren von Phipu Biglers Barproject.ch. Der Event hat sich mittlerweile als fester Bestandteil im Veranstaltungskalender etabliert und soll es in Zukunft auch bleiben, wenn es nach Marco Nigg geht. Nigg, besser bekannt unter dem Namen «Balu», hat Barproject.ch von Phipu Bigler übernommen. «Eine Ice Disco ist für alle – für Gross und Klein – etwas Spezielles», so Balu. In der Tat. Ganz Klein bis Gross tummelte sich am Abend des 28. Dezembers auf der Eisbahn – mit und ohne Schlittschuhe. Der Wettergott hat es in diesem Jahr gut gemeint mit den Organisatoren – sehr gut sogar. Es war zwar recht kalt, aber trocken.

Je später der Abend, desto älter die Gäste
Sind es am frühen Abend vor allem Familien, Kinder und jüngere Jugendliche, die ihre Kurven im Schimmer der leuchtenden Discofarben auf dem (noch) blanken Eis ziehen, sind es am späteren Abend ältere Jugendliche und Erwachsene, Einheimische und Gäste. Die bunte Durchmischung mache den Anlass aus, so Balu und schwärmt: «Für ein Wintersportgebiet mit einer Eisbahn mitten im Dorf – einfach traumhaft, ein Highlight kurz vor dem Jahreswechsel.»

Hockeycracks als Barkeeper
Hinter dem Tresen stehen die Cracks der 4. Liga des lokalen Hockeyclubs Gstaad-Saanenland. «Sie sind es, die den Anlass hauptsächlich mittragen», betont Balu. «Sie managen die Bar und können so etwas für ihre Clubkasse beisteuern.»

Die Einnahmen an der Bar sind die einzigen Einnahmen, Eintritt wird nicht verlangt. Und daran möchte Balu auch in Zukunft festhalten. «Damit alle kommen können.»

Dorfen, Tanzen, «Schlöfle» …
… und gute Musik geniessen, das will das Publikum. «Meine Kinder und meine Frau fahren gerne Schlittschuh und ich mag die Musik», sagt ein Familienvater aus Biel, der mit seiner Familie regelmässig um diese Jahreszeit in der Region Ferien verbringt und treuer «Bar on Ice»-Besucher ist. Der Musikstil lässt sich unter dem Begriff «querbeet» einordnen, DJ Gusto Brown – der Mann am Plattenteller – hat für jeden Geschmack etwas dabei. «So soll es sein», betont Balu. Bei der Bar bildet sich bald ein Pulk mit Leuten, es gibt zeitweise kaum ein Durchkommen. Der Event ist ein beliebter Treffpunkt auch für Einheimische: «Man trifft hier so kurz vor dem Jahreswechsel auf viele bekannte Gesichter und man hat es gemütlich zusammen», sagt eine Besucherin. Während sie sich angeregt unterhält, vergnügen sich ihre Kinder mit ihresgleichen beim Schlittschuhlaufen. Eine friedliche Stimmung in dieser hektischen Zeit.

Um 23 Uhr ist Schluss
Nach 23 Uhr wird es ruhig auf dem Eisbahnareal. Während sich das Publikum in verschiedene Richtungen verabschiedet, beginnt für die Organisatoren und die Hockeyclub-Mitglieder der Abbau. «Morgen wird hier wieder Hockey gespielt und Schlittschuh gelaufen», erklärt Balu.

Er zieht eine positive Bilanz: viel Publikum und keine Zwischenfälle, auch keine Verletzten, was bei der rutschigen Unterlage alles andere als selbstverständlich ist.

Am 23./24. Februar findet im Skigebiet Saanenmöser–Schönried die Polaroid Challenge statt.

barproject.ch

Weitere Fotos unter http://www.anzeigervonsaanen.ch/photos/bar-ice-2017.html