Eine Altersstubete der etwas anderen Art

  19.01.2018 Vorschau, Gemeinde, Event

Am nächsten Dienstag, 23. Januar findet in der Altersstubete ein Bibliolog zu Johannes 6, 1–15 statt. Gemeinsam machen wir uns auf die Spuren der Menschen, die damals, vor 2000 Jahren, bei der Speisung der 5000 dabei waren.

Aber was ist denn ein Bibliolog eigentlich? Bibliolog ist ein Weg, gemeinsam mit einer Gruppe von Menschen eine biblische Geschichte zu entdecken. Die Teilnehmenden versetzen sich dabei in die biblischen Gestalten hinein. In diesen Rollen füllen sie die «Zwischenräume bzw. das «weisse Feuer» der Texte mit ihren Erfahrungen und ihrer Phantasie, indem sie auf Fragen antworten, die in der Bibel offen bleiben. Sie gewinnen dadurch einen lebendigen Zugang zum «schwarzen Feuer» der Buchstaben des Textes und entdecken die Bedeutung der Bibel für ihr Leben heute.

Ablauf von einem Bibliolog
Die Bibliologin (nächsten Dienstag Marianne Aegerter) führt zunächst in diesen Zugang kurz ein. Anschliessend werden Sie in die konkrete biblische Geschichte hineingeleitet, die wesentlichen Informationen über den Text werden erzählerisch vermittelt und die Identifikation mit der ersten Rolle wird angebahnt. An einer Stelle, wo «weisses Feuer» lodert, schlägt die Leitung die Bibel auf und liest einen Satz oder einen kurzen Abschnitt. Aus diesem weist sie der Gemeinde die Rolle einer biblischen Gestalt zu und spricht sie in dieser an.

Zum besseren Verständnis hier ein Beispiel: In der Geschichte von der Aussendung der Zwölf (Mk 6, 7–13) könnte zunächst Vers 7 gelesen werden: «Und er rief die Zwölf zu sich und fing an, sie auszusenden, je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister.» Den Teilnehmenden wird zunächst die Rolle der Jünger zugewiesen: «Sie sind einer der Jünger. Jünger, du wirst von Jesus ausgesendet und bekommst Macht über die unreinen Geister zugesprochen. Wie ist das für dich?»

Wer möchte, äussert sich dazu (nacheinander) in der Rolle eines Jüngers, und zwar in der Ich-Form. Auf der Folie der persönlichen Lebensgeschichte mag daher der eine spontan äussern: «Das ist mir noch zu gross – was traut mir Jesus da zu»? Eine andere sagt hingegen vielleicht: «Ich bin bereit.» Ein Dritter könnte äussern: «Gut, dass wir zu zweit gehen», die Vierte zweifelt hingegen vielleicht: «Ob die Geister mir wirklich gehorchen?» Die Äusserungen werden von der Leiterin in eigenen Worten aufgenommen und verstärkt – vielleicht auch einmal rückgefragt.

Nach einigen Äusserungen lenkt die Bibliologin zum Text zurück. Sie liest den nächsten Satz oder Abschnitt und hält erneut da inne, wo Fragen an den Text offen bleiben. Die Gruppe bekommt wiederum eine Rolle zugewiesen, die entweder eine andere Person oder auch die gleiche Person in einer späteren Situation sein kann. Erneut äussern sich Einzelne.

Nach einigen Szenen wird der Bibliolog abgeschlossen. Die Leiterin entlässt die Gemeinde aus den Rollen und führt im «Epilog» in die Gegenwart zurück. Die unterschiedlichen Aussagen und damit auch die unterschiedlichen Zugänge zum biblischen Text bleiben nebeneinander stehen.

Und? Fühlen Sie sich angesprochen? Dann kommen Sie doch nächsten Dienstag um 13.45 Uhr auch in die Altersstubete und lassen Sie sich in die Welt rund um den See Genezareth vor 2000 Jahren entführen. Ich freue mich auf Sie!

MARIANNE AEGERTER


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