Mit vielen kleinen Dingen Grosses bewirkt

  30.01.2018 Landwirtschaft, Gstaad

«Erfreulicherweise wird die landwirtschaftliche Vereinigung Saanenland (LVS) von aussen gut wahrgenommen», stellte Heidi Schopfer in ihrem Jahresbericht fest, den sie zuhanden der diesjährigen Generalversammlung verfasste.

VRENI MÜLLENER
Mit verschiedenen Aktivitäten traf der Verein in seinem 21. Geschäftsjahr mit seinen Kursen ins Volle, förderte die Zusammenarbeit, um die Auswirkungen der IG Procurement Gstaad-Saanenland des Hotelier-Vereins abzufedern, blieb aber auch vor Leerläufen und Hinterfragtem nicht verschont. Bewährt hat sich die Vermittlung der Arbeitseinsätze von Zivildienstleistenden, bunt gemischt waren die Kontakte, die gepflegt wurden und dadurch die Sicht der Landwirtschaft in verschiedene Gremien eingebracht werden konnte.

Vielfältige Tätigkeit verlangt die nötigen Mittel
Daniel Yersin präsentierte die Jahresrechnung, die mit einem tragbaren Ausgabenüberschuss von etwas mehr als 4000 Franken abschliesst. Obwohl im Budget für das kommende Jahr mit den vollen Gemeindebeiträgen gerechnet wird, wird ein Defizit von 2500 Franken prognostiziert – ein Zeichen dafür, dass die Vereinigung aktiv ist und die Bedürfnisse der Landwirtschaft weiterhin auf vielen Ebenen erfüllen will. Dementsprechend sieht auch das reich befrachtete Tätigkeitsprogramm aus, das ähnliche Aktivitäten vorsieht wie im vergangenen Jahr. Höheunkte werden bestimmt die Gstaad Züglete am 1. September und der Alpkäsemarkt am 15.September in Saanen sein. Die Mitwirkung im OK der «Swiss Orienteering Week 2019» macht die Arbeit des Vorstandes zusätzlich abwechslungsreich und interessant. Gespannt darf man sein auf die neu gestaltete Internetseite, dient sie doch nicht nur den Bäuerinnen und Bauern zur Information, auch alle anderen interessierten Personen bekommen dort einen Einblick, was in Sachen Landwirtschaft so alles läuft im Saanenland.

Im Vorstand wurden Präsident Christoph Bach sowie Jörg Gander für eine weitere Amtsdauer wiedergewählt, während Erhard Kübli für den im obligatorischen Austritt stehenden Vizepräsidenten Erich Hefti zukünftig im Vorstand mitarbeiten wird. «Ihr werdet nicht nur von aussen gut wahrgenommen, auch innerhalb der Landwirtschaft geniesst der LVS eine bedeutende Stellung», stellte Toni von Grünigen fest, der als Gemeindepräsident die Grüsse des Gemeinderates überbrachte und allen Beteiligten für ihren grossen Einsatz dankte.

Regionales Potenzial
Im Anschluss an die üblichen Geschäfte orientierte Rolf von Siebenthal über die Zusammenarbeit von einheimischen Landwirten und der Buure Metzg AG. Beim Kalbfleisch sieht er ein Potential, dessen Ausbau sehr gewünscht ist. Die grösste Hürde dabei ist die Saisonalität, das heisst, in der Zeit, da viel Kalbfleisch vermarktet wird, sind die einheimischen Kälber oft nicht schlachtreif. Zudem müsste ein gewisser Mindestpreis garantiert sein, damit es sich lohnt, zusätzlich Kälber zu mästen, die in der Region bleiben. Im Gespräch mit den Küchenchefs der Hotels werden kooperative Lösungen gesucht, damit vermehrt das ganze Tier verwertet werden kann. Es kann den Absatz von hiesigen Tieren fördern, wenn nicht nur Edelstücke über den Ladentisch gehen.

Australien – eine Reise wert
Den zweiten Teil des Abends bestritten die Jungbauern Silas Bach und Marco Reichenbach mit der Präsentation über ihren Praktikumsaufenthalt in Australien. Sie gaben den Besuchern einen Einblick, was für Massstäbe auf einem Betrieb mit 18 000 ha Fläche gelten, in einem Land, das 180-mal grösser ist als die Schweiz und nur viermal so viele Einwohner hat. Dass der grosse Fahrzeugpark diese jungen Männer faszinierte, ist verständlich. Sie werden sich bestimmt wieder daran gewöhnen, im Saanenland bei der Arbeit kürzere Wege, dafür mit mehr Abwechslung, zu bewältigen. www.landwirtschaft-saanenland.ch/


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