Schweizer Landwirte/innen arbeiten deutlich über 60 Stunden pro Woche

  09.01.2018 Landwirtschaft

Die Landwirte und Landwirtinnen in der Schweiz arbeiten seit mehreren Jahren durchschnittlich deutlich mehr als 60 Stunden pro Woche. Auch Teilzeit-Landwirte arbeiten mit ihrer Nebentätigkeit viel. Von 2010 bis 2016 hat sich jedoch diese Arbeitszeit um eine Stunde pro Woche reduziert. Dies geht aus den neuesten Ergebnissen des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.

In der Landwirtschaft wird viel gearbeitet: Führt ein Mann den Betrieb, so arbeitet er im Durchschnitt 67 Stunden pro Woche; ist eine Frau verantwortlich, arbeitet sie 63 Stunden. Der Einsatz der weiteren familieneigenen Arbeitskräfte ist ebenfalls hoch. Für die Ehegattin, den Ehegatten, die Partnerin oder den Partner sind es 63 Stunden und für die übrigen Familienmitglieder (erwachsene Kindern, Eltern und Geschwister, usw.) im Durchschnitt 61 Stunden pro Woche. Diese Situation hat sich in den letzten Jahren praktisch nicht verändert.

Neben den Tätigkeiten auf dem Betrieb arbeiten die Landwirte im Durchschnitt elf Wochenstunden ausserhalb des Hofes. Das bedeutet für viele Bauern einen Gesamtjob von über 100 %. Diese hohen Wochenarbeitszeiten wiederspiegeln sich auch in den durchschnittlichen Jahresarbeitsstunden für den Betriebsleiter oder die Betriebsleiterin mit knapp 2900 Stunden über alle Tätigkeiten.

Direktvermarktung hat stark zugelegt
Der Direktverkauf von selber produzierten Gütern hat besonders zugenommen: 22 % aller Landwirtschaftsbetriebe verkaufen ihre Produkte direkt an die Konsumentinnen und Konsumenten – z.B. in einem Hofladen, auf dem Markt oder mittels Hauslieferungen. Weitere ausgewählte Bereiche sind: Verarbeitung von Holz (14 % der Betriebe), Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Lohnarbeiten (je 12 %), Gastronomie, Fremdenverkehr, Handwerk und soziale Arbeiten (je 2 %).

Hofübernahme innerhalb der Familie weiterhin positiv beurteilt
Jede zweite Betriebsleitungsperson ist 50-jährig oder mehr. Diese Altersgruppe beurteilt die Möglichkeit der Hofübernahme durch ein Familienmitglied zu 44 % als positiv. Bei 35 % ist die interne Hofübernahme nicht wahrscheinlich und bei 21 % ist es ungewiss. Diese Anteile sind von 2010 bis 2016 konstant geblieben.

BUNDESAMT FÜR STATISTIK


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