Tourismus im Fokus

  05.01.2018 Schweiz, Tourismus, Wintersport

Klasse statt Masse
Der Wintersport war einst das Aushängeschild und das Zugpferd des Schweizer Tourismus. Heute ist er das Sorgenkind der Branche – und dürfte es auch bleiben. Das ist das Fazit des neusten «Monitor Schweiz» der Credit Suisse. Denn die touristische Infrastruktur in den Alpen habe sich noch nicht an die klimatischen und touristischen Veränderungen angepasst. Die grösste Herausforderung bleibt der Klimawandel: 2035 werden nur noch rund ein Drittel aller Skigebiete schneesicher sein. Dann hat der Wintersport starke Konkurrenz durch andere Ferien- und Freizeitangebote erhalten. Heute reisten Herr und Frau Schweizer immer öfter nach Havanna, Hanoi oder Nairobi statt in die Schweizer Alpen. Die Zahl der Auslandsreisen der Inländer ist seit 2008 um 22 Prozent angestiegen. Die Aussichten bleiben trotz wachsendem Sommertourismus und dem Mehr an asiatischen Gästen trüb. Die Bergbahnumsätze hätten zwar in den letzten Jahren deutlich zugenommen: «Davon haben fast nur die international bekannten Ausflugsziele Jungfraujoch, Pilatus, Titlis oder die Rigi profitiert», sagte Autor Sascha Jucker. Er plädiert zudem für eine Zukunft mit Schwergewicht auf dem teureren Individual- statt billigen Massentourismus.

http://bit.ly/2zdxmRP

Bus alpin boomt
In der Sommersaison 2017 übertraf das Angebot des Vereins «Bus alpin» in den drei Regionen mit neuen Angeboten die Erwartungen. Das grösste Plus verzeichnete die Verbindung von der Lenk auf die Iffigenalp der Automobilverkehr Frutigen Adelboden AG (AFA). Grund dafür dürften sowohl das gute Wetter wie die kostenlose ÖV-Nutzung aller lokalen Buslinien mit der Simmental Card für Gäste und Einheimische gesorgt haben. Hier betrug die Zunahme 43 Prozent, während die anderen Strecken 17 bis 33 Prozent mehr Fahrgäste erzielten.

www.busalpin.ch

SchweizMobil im Winter
Über 3000 Kilometer Winterwanderwege, 152 Schneeschuhtrails, 143 Langlaufloipen und 82 Schlittelwege wurden neu nach einheitlichen Kriterien aufbereitet. Eine Auswahl von 500 Routen aus allen Regionen der Schweiz ist nun online. Demnächst ist das komplette Winterangebot auch in der App von SchweizMobil verfügbar.

www.schweizmobil.ch

Top-Bauten im Oberland
Sieben von zehn Schweizer Projekten, die im letzten Jahr für den Architekturpreis «Constructive Alps» nominiert waren, stammen aus dem Kanton Graubünden. Die Berner Alpen punkteten mit zwei Eingaben: dem Neubau der Jugendherberge Gstaad-Saanenland und der Erneuerung der Lämmernhütte des SAC. Hanspeter Bürgi, Architekt und Professor, zeigt auf, welche Charakteristiken und aktuellen Tendenzen eines nachhaltigen Bauens sich daran erkennen lassen.

Er referiert über den starken Bezug zum Ort und wie sich heute sozialverträglich, ressourcenschonend und energieeffizient auch unter anspruchsvollen Bedingungen bauen lässt. Der Anlass «Nachhaltige Architektur in den Berner Alpen» findet am Dienstag, 30. Januar 2018 um 19 Uhr im Alpinen Museum in Bern statt.

www.alpinesmuseum.ch

Mobilitäts-Trends
Reisende machen kürzer Urlaub, informieren sich auf digitalen Kanälen, buchen online und haben ein höheres Umweltbewusstsein. Der Gast stellt kurzfristig und je nach Wetter sein Tagesprogramm zusammen, reserviert direkt und informiert sich elektronisch über das Mobilitätsangebot. Gute ÖV-Verbindungen sind für die nachhaltige Mobilität in Tourismusregionen Voraussetzung. Durchgehende Serviceketten – Planung der Reise, Ticketing, Fahrt von Tür zu Tür, Information unterwegs und Mobilität vor Ort – mit nutzerfreundlichen Technologien tragen zu mehr Gästen bei.

ZUSAMMENGESTELLT VON KURT METZ [email protected]


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