YES, we can play Kammermusik

  05.01.2018 Kultur, Gstaad, Konzert, Musik

Letzten Samstagabend musizierte das «Young Eurasian Soloists»- Quartett, kurz YES, mit dem Geiger Sasha Rozhdestvensky und dem Cellisten Christoph Croisé Kammermusik im ad hoc hergerichteten Speisesaal des Hotels Ultima Gstaad. Es war das vierte Konzert des 12. Gstaad New Year Music Festivals, welches vom 27. Dezember 2017 bis zum 8. Januar 2018 stattfindet.

ÇETIN KÖKSAL
Obwohl, oder gerade weil die Platzverhältnisse im vom Hotel Ultima zur Verfügung gestellten, verlängerten Speisesaal etwas beengt waren, entstand eine gemütliche Salonatmosphäre, als das Quartett YES das Konzert mit dem 2. Streichquartett von Alexander Borodin eröffnete. Nahe bei den Musikern platziert, bekam das Publikum viele Feinheiten und Facetten dieses harmonisch aufeinander eingespielten Ensembles mit.

Da hat die künstlerische Leiterin, Prinzessin Caroline Murat, dem interessierten Zuhörer eine nicht alltägliche Kostbarkeit bieten können. Wie sie im Gespräch betonte, liegt ihr viel daran, jungen, vielversprechenden Künstlern Auftrittsmöglichkeiten bieten zu können. Mit den «Souvenir de Florence» von Piotr Ilitch Tschaikowsky stiessen dann der Geiger Sasha Rozhdestvensky und der Cellist Christoph Croisé zu YES und spielten als Streichsextett weiter. Geplant war noch «Stille Musik» von Alfred Schnittke für Geige und Cello. Weil der für das Konzert vorgesehene zeitliche Rahmen aber überschritten worden wäre, musste das Publikum auf diese Darbietung verzichten. Schade, doch die hungrigen Gäste des Hotels wollten «ihren» Speisesaal wiederhaben.

Idee des New Year Music Festivals
Als Caroline Murat vor zwölf Jahren das Festival mitbegründete, brachte sie einen gut gefüllten Erfahrungsrucksack mit, hatte sie doch viele Jahre im Verbier Musik Festival wie auch bei den Sommets Musicaux de Gstaad mitgewirkt. Die Idee, während der höchstfrequentierten Zeit um das Neujahr im Saanenland ein kleines, aber feines Musikfestival zu organisieren, war unwiderstehlich. Wenn man mit Caroline Murat darüber spricht, fühlt man unweigerlich, dass Musik durch ihre Adern fliesst . So ist sie immer wieder auf der Suche nach noch etwas unbekannteren Talenten und ungewöhnlicheren, kreativen Programmideen. Das birgt natürlich ein gewisses Risiko. Die selteneren Fälle, wo die Erwartung an die Künstler oder die Aufführung vielleicht nicht ganz erfüllt werden konnten, stehen jedoch in keinem Verhältnis zu den vielen künstlerischen Sternstunden, die das Publikum bereits erleben durfte.

Möglich ist eine solche Strategie nur, weil viele Freiwillige das Festival tatkräftig unterstützen. Finanziellen Gewinn strebt das Festival nicht an, selbst Prinzessin Caroline Murat arbeitet unentgeltlich und es ist ihr wichtig, dass die Ticketpreise sich in einem moderaten Rahmen bewegen, wie sie betonte. Alle Musikliebhaber sollen die Konzerte besuchen können.

Folgende Konzerte können noch besucht werden: Freitag, 5. Januar, 19 Uhr, Landhaus Saanen; Samstag, 6. Januar, 19 Uhr, Kirche Lauenen; Sonntag, 7. Januar, 12 Uhr, Landhaus Saanen und 19 Uhr, Gstaad Yacht Club; Montag, 8. Januar, 19 Uhr, Landhaus Saanen. Programm: www.gstaadnewyearmusicfestival.com


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