Lawinenunglück in Lauenen forderte ein Todesopfer

  27.02.2018 Lauenen, Schweiz

Am Samstag ist in Lauenen eine Lawine niedergegangen und hat einen Bergsteiger verschüttet.

BLANCA BURRI
Der verschüttete Bergsteiger wurde schwer verletzt und verstarb kurze Zeit später im Spital. Ein zweiter Bergsteiger konnte sich aus der Lawine befreien, wie die Kantonspolizei in einer Pressemitteilung schreibt.

Unfallhergang
Am vergangenen Samstag ging bei der Kantonspolizei Bern kurz vor 11.15 Uhr eine Meldung ein, dass unterhalb des Geltengletschers in Lauenen eine Lawine niedergegangen sei und eine Person verschüttet habe. Zwei Männer waren mit den Tourenski beim Aufstieg von der Geltenhütte Richtung Wildhorn, als sie von der Lawine überrascht und mitgerissen wurden. Einer der beiden Bergsteiger wurde dabei verschüttet. Der andere konnte sich selbständig aus dem Schnee befreien und die Rettungskräfte alarmieren. In der Folge begann er mit der Kameradensuche.

Die umgehend ausgerückten Rettungskräfte, darunter Mitarbeitende der Alpinen Rettung Schweiz, konnten den schwer verletzten Mann aus den Schneemassen bergen. Anschliessend wurde er mit einem Helikopter der Air Glaciers ins Spital gebracht, wo er in der Nacht auf Sonntag verstarb.

Mulden und Triebschneeansammlungen meiden
Beim Aufstieg hätten die zwei Tourenskigänger, die nicht aus der Gegend stammen, die Lawine selber ausgelöst, vermutet Ueli Grundisch, Rettungschef der SAC-Rettungsstation Gstaad. In den letzten Tagen habe es durch den starken Wind viele kleinere und grössere Schneeverfrachtungen und Triebschneeansammlungen gegeben. Das zusätzliche Gewicht der Berggänger habe wahrscheinlich eine schwache Schneeschicht brechen lassen, ein Tourengänger sei mitgerissen worden. Das Gelände sei ziemlich steil und der Berggänger sei mit dem Lawinenschnee über eine Felspartie in die Tiefe gefallen. Sein Partner sei nach der Alarmierung der Rega sofort hinuntergestiegen und habe den Verunfallten unter dem Schnee geortet. Als die Rettungskräfte im Unfallgebiet angekommen seien, hätten sie den Mann bei der Bergung abgelöst. Der verschüttete Mann habe reanimiert werden können. Trotzdem sei er später im Spital seinen schweren Verletzungen erlegen.

Nach seinen Einschätzungen seien die beiden Tourengänger erfahrene Berggänger gewesen, sagt Ueli Grundisch. Bei den aktuellen Schneeverhältnissen aber sei auch bei grosser Erfahrung grosse Vorsicht geboten. Wegen der grossen Schneeverfrachtungen und den Gleitschichten im Schneedeckenaufbau sei eine gewisse Zurückhaltung bei der Tourenplanung geboten. «Mulden und Triebschneeansammlungen sind kritisch zu beurteilen», betont der Rettungschef.


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