Nein zur neuerlichen Standortüberprüfung

  02.02.2018 Region, Zweisimmen

Am 22. Januar fand auf Einladung des bernischen Gesundheitsdirektors, Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg, eine Information zum Stand des Spital-Neubaus in Zweisimmen statt. Eingeladen waren neben den Gemeindevertretern auch die Grossräte/innen aus der Region sowie eine Vertretung der Bergregion der MEGSS und der IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland. Der Standort Zweisimmen sei nicht zu hinterfragen, schreiben die Simmentaler Gemeinden, die Grossräte und die IG in einer gemeinsamen Medienmitteilung.

Wie die Kantonsregierung vergangene Woche bekannt gegeben hat, will Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg eine Expertenkommission für zusätzliche Abklärungen einsetzen. Diese soll bis im Juni 2018 Vorschläge unterbreiten (wir haben berichtet). Die nachstehend aufgeführten Persönlichkeiten aus dem Simmental hätten in der vergangenen Woche die Situation analysiert und würden anerkennen, dass tatsächlich noch verschiedene Fragen einer Lösung harren, heisst es in der Mitteilung. Die vorgeschlagene Standort-Evaluierung werde allerdings unisono abgelehnt. Zweisimmen sei am 10. Mai 2012 durch einen Beschluss der Bergregion Obersimmental-Saanenland als Standort für den Spitalneubau festgelegt worden. «Dieser Entscheid fiel nach langen Abklärungen und unter Einbezug von Gutachtern (Intraconsult, Arbenz, Oggier). Der Standort wurde seither von niemandem bestritten.» Die Inbetriebnahme des Geburtshauses (Maternité) und der Bau der REGA-Basis stützten sich auf diesen Entscheid. In Anbetracht der Tatsache, dass bereits 2,8 Millionen Franken für die Planung ausgegeben worden seien und angesichts der zu erwartenden weiteren Verzögerungen mache die neuerliche Standort-Hinterfragung keinen Sinn. Die Wiedererwägung der Standortfrage sei zudem höchst undemokratisch und werde nur zu einem weiteren Vertrauensverlust führen.

Eine Verlegung nach Saanen werde keine Vorteile erbringen, heisst es weiter. «Die erhoffte Zusammenarbeit mit Château-d’Oex dürfte sich aus Gründen der Zweisprachigkeit als schwierig bis unmöglich erweisen.» Ebenfalls sei zu befürchten, dass die Patientenströme vom Simmental nicht im erhofften und notwendigen Rahmen Richtung Saanenland, sondern Richtung Unterland fliessen würden. Aus der Sicht der Simmentaler Vertreter gebe es weiterhin keine Alternative zum zentralen und mit dem ÖV erschlossenen Standort auf dem bestens geeigneten Spitalland in Zweisimmen. Die Simmentaler Delegation stehe deshalb weiterhin geschlossen hinter dem Standort Zweisimmen und bitte die Regierung dringend, den vor Jahren demokratisch festgelegten Standort nicht nochmals zu hinterfragen. Gleichzeitig erwarte man von den Behörden und Bevölkerung des Saanenlandes, in dieser Frage die Solidarität zum Simmental vor die eigenen Ansprüche zu stellen. Das Simmental habe den Regierungsrat über seine Vorbehalte informiert und stelle den Anspruch auf eine Vertretung in der vorgesehenen Expertengruppe. Als Vertreter vorgeschlagen wird der Gemeinderatspräsident der Standortgemeinde Zweisimmen.

PD/ANITA MOSER


Unterzeichnet ist die Medienmitteilung von folgenden Personen: Anne Speiser, Grossrätin, Zweisimmen; Thomas Knutti, Grossrat, Gemeindepräsident Därstetten und Präsident IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland; Hubert Klopfenstein, Grossrat Zweisimmen; René Müller, Gemeindepräsident Lenk; Albin Buchs, Gemeindepräsident St. Stephan; Ernst Hodel, Gemeinderatspräsident Zweisimmen; Fred Stocker, Gemeinderatspräsident Boltigen; Michael Blatti, Gemeindepräsident Oberwil; Simon Künzi, Gemeinderatspräsident Erlenbach; Martin Wiedmer, Gemeinderatspräsident Diemtigen und Hans-Jörg Pfister, Vize-Präsident IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland


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