Der 19 Tonnen schwere Steuerwagen der MOB, den der Sturm Burglind aus den Gleisen gehoben hat, wurde am vergangenen Dienstag wieder aufgestellt.

BLANCA BURRI
Am 3. Januar wütete der Sturm Burglind und richtete grosse Schäden an. Eine Windböe hob an der Lenk zum Beispiel einen Steuerwagen der MOB aus den Schienen. Mehrere der 22 Passagiere wurden leicht verletzt. Am vergangenen Dienstag nun wurde der Steuerwagen geborgen.

Schottertrassee
«Die Bergung konnte nicht früher durchgeführt werden, weil der Zug auf moorähnlichem Boden entgleiste», erklärt Hans-Ruedi Gerber, Geschäftsleitungsmitglied, auf Anfrage. Man habe 90 m³ Schotter benötigt, um den zwei Raupenkranfahrzeuge guten Halt zu bieten, die den schweren Wagen aufstellten und in die Gleise hoben. Zudem musste man den Zeitpunkt abwarten, bis der Boden gefroren war. Erst wurde der Wagen, der auf der Seite lag, aufgestellt, anschliessend auf die Schienen gehoben und von einer Lokomotive in das Betriebswerk gezogen. Das Fahrwerk sei in tadellosem Zustand, weswegen dem Abtransport auf der Schiene nichts im Wege stand, so Gerber. Im Werk wird er repariert, homologiert und anschliessend wieder in Betrieb genommen. «Die Rettungsaktion hat rund 80 000 Franken gekostet. Wie hoch der Gesamtschaden ist und ob sich die Versicherungen an diesem beteiligen, ist noch offen», sagt Hans-Ruedi Gerber. Entsprechende Abklärungen und Verhandlungen würden laufen.

Windmessanlagen ausweiten
Die MOB sei nun mit Experten daran, ein Konzept zur Erweiterung der Windmessanlagen auszuarbeiten. Auch dort, wo der Zug entgleist ist, wird eine zu stehen kommen. Hans-Ruedi Gerber betont aber: «Die Stelle ist nicht bekannt für starke Winde oder Böen. Es war ein gewaltiger Zufall, dass der Unfall passiert ist.» Deswegen seien solche Unfälle auch in Zukunft nicht auszuschliessen, denn man werde nicht alle zehn Meter eine Windmessanlage einbauen.