Albin Buchs ist neuer Co-Präsident

  24.04.2018 Saanenmöser

Die Delegiertenversammlung der Bergregion hat Albin Buchs zum Co-Präsidenten sowie René Müller in die Geschäftsleitung gewählt. Im Anschluss an die statutarischen Traktanden referierte Dr. Daniel Müller-Jentsch von Avenir Suisse über «Strukturwandel im Berggebiet – Strategie für die Regionalentwicklung».

ANITA MOSER
Die ordentlichen Traktanden gaben an der Delegiertenversammlung der Bergregion zu keinen Diskussionen Anlass. Die Jahresrechnung der Bergregion Obersimmental-Saanenland schliesst mit einem Aufwandüberschuss von gut 19 000 Franken ab, das Budget 2018 rechnet mit einem Gewinn von 30 000 Franken. Auch die Jahresrechnung des Waldsanierungsfonds schliesst mit einem Defizit ab – aber das sei so gewollt, wie Geschäftsführer Andreas Grünig orientierte. Gespiesen wird der Fonds von den Gemeinden. Man habe noch genügend Eigenkapital und werde deshalb auch in diesem Jahr auf die Gemeindebeiträge verzichten. Bei den Ausgaben am meisten zu Buche schlagen die Beiträge an Holzheizungen. «Wer eine neue Holzheizung plant oder bereits eine installiert hat und noch um keinen Beitrag ersucht hat, kann mit dem Präsidenten des Waldsanierungsfonds Willi Bach oder Förster Roland Perren Kontakt aufnehmen», betonte Grünig. Ziel des Waldsanierungsfonds sei, die nachhaltige Nutzung des Waldes zu fördern.

Neuwahlen
Bereits im Herbst 2017 gab es einen Wechsel in der Geschäftsleitung. Co-Präsident und Geschäftsleitungs-Mitglied Christian von Känel musste aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Albin Buchs, Gemeindepräsident von St. Stephan, hat das Co-Präsidium ad interim übernommen und in der Geschäftsleitung wird die Gemeinde Lenk seit Herbst durch René Müller vertreten. Albin Buchs und René Müller wurden von der Versammlung einstimmig gewählt.

Christian von Känel war seit 2011 Co-Präsident und davor Mitglied der Geschäftsleitung der Bergregion Obersimmental-Saanenland. «Er war für uns als Bergregion eine wichtige Person», betonte Co-Präsident Toni von Grünigen in seiner kurzen Laudatio.

«Einerseits, weil er über ein grosses Netzwerk verfügt – geografisch, aber auch über alle Wirtschaftssektoren.» Sein Wort habe viel gegolten – auf beiden Seiten «der Möser». Und andererseits habe er in Bern auch als Grossrat die eine oder andere Türe aufgestossen. «Durch seine markanten Worte hat man seine tiefe Verbundenheit mit der Region und mit der Bevölkerung gespürt», so von Grünigen.

Ungewohnt scharfe Worte
Ziel der Bergregion ist eine gesamtwirtschaftliche und besiedlungsmässige Regionalentwicklung. Auch hat der Verein zur Aufgabe, die Koordination und Zusammenarbeit bei überkommunalen Aufgaben zwischen den Mitgliedern, Dritten und den kantonalen und eidgenössischen Stellen zu übernehmen. «Das tönt alles schön und leuchtet allen ein», heisst es dazu im Geschäftsbericht. Aber offenbar ist das einfacher gesagt als getan. «Warum gelingt es unserer Region nicht, unsere Kräfte besser zu bündeln?», fragt sich die Geschäftsleitung selbstkritisch. Was anderen Regionen gelinge, werde bei uns zur Herausforderung. «Wenn wir akzeptieren und anerkennen, dass wir regional aufeinander angewiesen sind, werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein.» Um das zu erreichen, brauche es eine «offene Auseinandersetzung über unsere Stärken und Schwächen sowie unsere unbestreitbaren, regionalen Abhängigkeiten.» Gefordert seien nicht nur die Gemeinden, sondern auch alle Institutionen. «Um fehlendes Vertrauen zu gewinnen, ist es wichtig, dass wir besser aufeinander zugehen und uns besser in die Lage des anderen versetzen.» Im eigentlichen Sinne gehe es auch um eine Schärfung des Profils unserer Gemeinden innerhalb der Region und zugleich einer Profilierung unserer Region nach aussen. «Erfolg stellt sich ein, sobald wir gemeinsam auftreten und unsere Region als Gemeinschaft wahrgenommen wird!»

Passend dazu folgte im Anschluss an die Versammlung das Referat von Dr. Daniel Müller-Jentsch von der Denkfabrik Avenir Suisse zum Thema «Strukturwandel im Berggebiet – Strategien für die Regionalentwicklung». www.brossa.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote