CasAlp: wieder schwarze Zahlen

  04.04.2018 Region

HONDRICH Die 24. Hauptversammlung der CasAlp, Sortenorganisation Berner Alp- und Hobelkäse AOP, konnte unter der Leitung von Präsident Hans Kohler durchgeführt werden. Gleichzeitig wurde das Jubiläumsjahr eröffnet.

Wie die CasAlp in einer Medienmitteilung schreibt, wurden 2017 trotz relativ hohen Temperaturen und wenig Regen in den Sommermonaten rund 1207 Tonnen Berner Alpkäse AOP produziert. Dies sind rund 50 Tonnen weniger als im Vorjahr. Der Präsident Hans Kohler freute sich über die ausgezeichnete Qualität. Diese zeige, dass mit höchster Sorgfalt und Qualität gearbeitet werde.

Die Jahresrechnung 2017 schloss mit einem Gewinn von rund Fr. 3880.– im Vergleich zu einem Verlust von rund Fr. 9190.– im Vorjahr ab. Die Rechnung 2017 sowie das Budget 2018 wurden von der Versammlung genehmigt. Barbara Gafner-Läderach, Finanzen, informierte über die einzelnen Posten und verdeutlichte, dass CasAlp mit beschränkten Mitteln zu agieren habe. Umso mehr sei der idealistische Einsatz und das Herzblut aller Akteure bei CasAlp unumgänglich.

Mitglieder- und Selbsthilfebeiträge bleiben unverändert
Der Antrag des Vorstandes, die Selbsthilfebeiträge der Produzenten auf 2,5 Rappen pro Kilogramm verarbeitete Milch zu belassen, wurde einstimmig gutgeheissen. Die Versammlung sanktionierte zudem den Antrag des Vorstandes, die Beiträge für Einzelmitglieder bei Fr. 50.– und für Organisationen, Verbände sowie den Detailhandel bei Fr. 100.– zu belassen. Der Handel bezahlt wie bisher einen Mengenbeitrag von Fr. 35.– pro Tonne übernommenen Berner Alpkäse und kann gleichzeitig einen Beitrag für Massnahmen im Bereich Kommunikation von Fr. 100.– pro Tonne beziehen.

AOP-Naturprodukt gezielt vermarkten
«Berner Alp- und Hobelkäse AOP, diese beiden Naturprodukte, sind reich an einzigartigen Geschichten von über 450 Alpen. Über diese Einzigartigkeit und über gezielte Aktivitäten gilt es, diese beiden Spezialitäten zu vermarkten», so Gabi Doerig-Eschler, Verantwortliche für den Bereich Marketing-Kommunikation der CasAlp. «Spielen wir die Trümpfe aus, die wir mit unserem AOP-Naturprodukt von den Alpen besitzen. Alpen stehen im Trend, profitieren wir weiter davon.» Über diverse Messeauftritte, Anlässe, Degustationen im Detailhandel und Marktauftritte konnte die gewünschte Aufmerksamkeit erreicht werden. An der BEA, am Unspunnen in Interlaken, an der OHA wie am Käsefest in Thun waren Berner Alp- und Hobelkäse AOP via Produzenten und auch durch den Handel prominent vertreten. Am Slow Food Market in Bern wie Zürich, am Salon des Goûts et Terroirs in Bulle stiess der Alpkäse aus dem Berner Oberland ebenfalls auf grosse Beachtung. Die Präsenz an stark frequentierten Verkaufspunkten im Kanton Bern und Umgebung sowie neu im Raum Basel stand auch im Jahr 2017 wieder im Fokus der Aktivitäten. So bleiben Promotionen bei Coop und Migros nach wie vor ein wichtiges Mittel zur Verkaufsförderung. Bei Degustationen kann eins zu eins auf die Einzigartigkeit des Naturproduktes hingewiesen werden. Mit Kurzfilmen von den Alpen oder Berichten zu den Tätigkeiten der Älpler im Winter sollen zudem das Facebook und damit die Internetseite bereichert werden. Schliesslich steht ein aktuelles Verzeichnis der Alpen online auf der Tätigkeitsliste, basierend auf den Rückmeldungen der Älpler bzw. auf «ihren Geschichten».

Mut zu fairen Preisen
«Seid stolz auf euer Qualitätsprodukt und habt Mut zu fairen Preisen», forderte Katrin Schmid vom Amt für Natur und Landwirtschaft des Kantons Bern (Lanat). Den Berner Alpkäse AOP nicht zu günstig verkaufen – so ihre Botschaft. Damit würden die Produzenten nur sich selber schaden. Ein Produkt mit einem relativ tiefen Preis suggeriere auch eine tiefe Qualität, gab Schmid zu bedenken. Zur Preiskalkulation gab sie Ratschläge, indem die eigene Arbeit oft vernachlässigt und somit nicht in die Berechnungen einbezogen werden würde. Dies würde zu falschen Resultaten und Signalen auf dem Markt und auch zu Unzufriedenheit bei den Produzenten wie auch beim Handel führen. Letzterer hätte bei diesen Preisen keine Luft zum Vermarkten und würde daher nur sehr bedingt Berner Alpkäse AOP übernehmen. Zuerst müssten die Produzenten ihren Preis in der Direktvermarktung erhöhen, und erst dann könne der Handel den Abnahmepreis erhöhen. Nur wer stolz auf sein Produkt sei und überzeugt von einem höheren Preis, könne dies auch umsetzen, ermunterte Schmid. Das Lanat schätze die Arbeiten der CasAlp mit ihren Bestrebungen zur Absatz- und Qualitätsförderung des Berner Alp- und Hobelkäses AOP und stehe hinter der Sortenorganisation. Anpassungen auf allen Ebenen seien jedoch unumgänglich.

Sennenehrungen
Im Rahmen der Hauptversammlung der CasAlp fand die Sennenehrung statt. 34 der insgesamt 54 Sennerinnen und Sennen, die geehrt wurden, konnten dabei für ausgezeichnete Käsequalität eine Urkunde der CasAlp in Empfang nehmen, darunter auch Sennerinnen und Sennen aus dem Saanenland. Diese Auszeichnung für höchste Käsequalität erhält, wer aus sechs Alpmulchentaxationen eine Gesamtpunktzahl von mindestens 118 erreicht. Zusätzlich zur Urkunde erhalten die Sennerinnen und Sennen von der Sortenorganisation eine Geldprämie als Wertschätzung und zusätzlichen Ansporn für weitere gute Leistungen.

PD/MELANIE GERBER
Die geehrten Sennerinnen und Sennen aus dem Saanenland: Heidi und Hanspeter Dänzer, Abländschen; Ueli Oehrli-Stoller, Schönried; Herbert Röthlisberger, Schönried, Walter Aellen, Gstaad; Rosmarie, Fritz und Ursula Michel, Gstaad; Vreni und Alfred Müllener, Gstaad; Regula und Ueli Bach, Turbach; Elisabeth und Ueli Hefti, Turbach; Helmut und Simon Matti, Turbach; Viviane von Siebenthal, Grund; Ueli Haldi, Feutersoey.


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