Ein erster Platz ging ins Saanenland

  17.04.2018 Landwirtschaft

Für einmal drehte es sich in der Kanderarena in Mülenen nicht um Kühe, sondern um Ziegen. Experten bewerteten die meckernden Wiederkäuer, vergaben Podestplätze und kürten Missen.

Letzten Freitag fand in der Kanderarena Mülenen die erste oberländische Ziegen-Verbandsschau statt. 90 Züchter von Grindelwald bis Blumenstein und von Adelboden bis Grund bei Gstaad waren mit total 200 vierbeinigen Wiederkäuern angereist.

Die reinweisse, kurzhaarige Saanenziege stellte mit über hundert Tieren den Mammutanteil. Unterteilt in 13 Alterskategorien führten die Besitzer/innen oder ihre Kinder die herausgeputzten Tiere in den Ring. Experten taxierten mit Kenneraugen das Aussehen unter Berücksichtigung der Milchleistung. Ehrendamen überreichten für die Erstplatzierten eine weisse, für die Zweiten eine gelbe und für den Bronzenplatz eine rote Schleife.

Eine Schleife für Anina von Michael Schläppi
Michael Schläppi aus Grund hatte als Einziger aus dem Saanenland die weite Reise unter die Räder genommen. Von seinen sieben Muttertieren hat er drei mitgenommen. Dass seine Anina in ihrer Kategorie als Siegerin hervorging, erfüllte den Hobby-Ziegenzüchter zu Recht mit Stolz.

«Entweder lieben Menschen Ziegen oder nicht», stellte die Aeschiner Gemeindepräsidentin Jolanda Luginbühl in ihrer Begrüssungsansprache fest. Sie gehöre zu Ersteren und war auch ein bisschen stolz, dass «ihre» Rasse – die Gemsfarbigen – gut vertreten war. Als ob es erst gestern gewesen wäre, erinnere sie sich daran, wie sie als Bauernmädchen mit ihrer Ziege an der Halfter voller Stolz von Kandersteg nach Kanderbrück zum Bock marschiert sei.

Weniger bekannt sind hierzulande die schwarzen Nera Verzasca, die Bündner Strahlenziegen sowie die bräunlichen Toggenburgerziegen. Entsprechend wenig Tiere dieser Rassen waren zu bestaunen. Noch weniger Wettbewerb gab es bei den Pfauenziegen und den Walliser Schwarzhalsziegen, weil bloss je ein Tier vor Ort war. Bei den Schwarzhalsziegen gehe es einzig um die Qualität der Haare, gemolken werden sie nicht, erklärte ein Experte.

Zufall oder nicht? Der Präsident des schweizerischen Ziegenzuchtverbandes heisst Stefan Geissmann.

KATHARINA WITTWER

Infos zur Schweizerischen Ziegenzuchtverband: www.szzv.ch


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