An der Generalversammlung der Waldbesitzer Obersimmentalaanenland in der Simmental Arena in Zweisimmen interessierte die Vereinsmitglieder vor allem der Umgang mit dem Sturmholz. Im Anschluss an die Versammlung wurden, wie bereits in den letzten drei Jahren, Neubauten in der Region ausgezeichnet, die zu grossen Teilen mit Schweizer Holz gebaut worden sind.

JENNY STERCHI
Präsident Walter Perren führte die Versammlung rasch und ohne grosse Umschweife durch die Traktanden. Die Jahresrechnung stellte Kassier Silvan Allemann vor. Das Einrichten von Holzlagerplätzen und der letztjährige Zertifizierungsanlass für Bauten aus Schweizer Holz habe grössere Aufwendungen verursacht. Daraus resultiere der Verlust von 2500 Franken in der Jahresrechnung. Die Versammlung entschied, den jährlichen Grundbeitrag bei 25 Franken und die zusätzlichen 2 Franken pro Hektar Waldfläche beizubehalten.

Personelle Wechsel
Der bisherige Sekretär Toni Perreten aus Lauenen demissionierte und gab sein Amt an Daniel Hauswirth weiter, der ebenfalls in Lauenen daheim ist. Die Versammlung stimmte dieser Wahl einstimmig zu. Der Geschäftsführer der Berner Waldbesitzer, Stefan Flückiger, der sein Amt im kommenden Monat an Lea Imola abgeben wird, verabschiedete sich mit einem Referat zum Thema Betriebspläne: Waldbesitzer sollten sich zunehmend Gedanken machen, wie sie ihren Wald zukünftig erfolgreich nutzen können. Aus diesem Grund habe man mit «WaldPlus» ein Unternehmen gegründet, das als Unterorganisation der Berner Waldbesitzer und als Ratgeber für die Waldbesitzer agiert. Dass der Klimawandel Einfluss auf die Biodiversität des Waldes Einfluss hat, sei unbestritten. Mit Hilfe aktueller Bestandskarten und moderner Prognoseinstrumente sei das Unternehmen in der Lage, für jedes Waldstück das Potenzial und optimale Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

turmschäden...
Am Ende des Jahresberichtes erwähnte Walter Perren die vorsichtig positive Holzpreisentwicklung im vergangenen Jahr, die von den Sturmschäden zu Beginn des Jahres zunichte gemacht wurden. Revierförster Daniel Schneider vertiefte dieses Thema und orientierte die Anwesenden über die Sturmschäden. Gleich eine Reihe von Winterstürmen haben im Januar dieses Jahres die Waldbesitzer in Atem gehalten. Das Saanenland wurde am stärksten vom Föhnsturm getroffen. Nach allen vier Sturmereignissen zu Beginn des Jahres sei laut Schneider mit 10500 Kubikmetern Sturmholz zu rechnen. Bei der Feststellung des tatsächlichen Ausmasses sei man aufgrund der Grösse der Waldflächen auf die Hinweise der hiesigen Waldbesitzer angewiesen. Einige Schäden hätten sich erst jetzt mit dem Einsetzen der Schneeschmelze gezeigt.

...und deren Folgen
Der Revierförster machte darauf aufmerksam, dass die Käferschutzmassnahmen, in erster Linie das Entfernen liegender Bäume, wie bisher mit Beiträgen unterstützt werde, sofern der Holzabsatz vorgängig sichergestellt werde. Genau dies sei aber bei so viel Sturmholz eine echte Herausforderung. Walter Perren weiss zu berichten, dass die Sägereien in der Umgebung bis Jahresende ausgelastet seien und kein weiteres Holz mehr annehmen könnten. Dennoch müsse man, so Schneider, in irgendeiner Weise zeitnah reagieren, denn er habe nach den vergangenen warmen Tagen bereits Einstiche des Borkenkäfers entdeckt.

Im Anschluss an die Versammlung zeichnete Thomas Lüthi, Mitarbeiter bei Lignum Holzwirtschaft Schweiz verschiedene Neubauten in der Region mit dem Label «Herkunftszeichen Schweizer Holz» aus. In diesem Jahr konnten sich 13 Bauherren aus dem Saanenland und Obersimmental über die Auszeichnung freuen. Unter den ausgezeichneten Objekten war auch das neue Airportgebäude in Saanen, bei dem 600 Kubikmeter Schweizer Holz in der Konstruktion verbaut wurden. Und auch die 367 Kubikmeter Holz, die für den Bau der Holzschnitzelhalle in Saanen gebraucht wurden, waren eine Auszeichnung wert. Mit den diesjährigen Preisträgern steigt die Zahl ausgezeichneter Objekte in der Region auf 42.