Die Frauenvereine tagten unter dem Motto «klein aber fein»

  22.06.2018 Zweisimmen, Gesellschaft, Vereine

Am 13. Juni hat der Dachverband der Schweizerischen Gemeinnützigen Frauen (SGF) in Zweisimmen die jährliche Generalversammlung durchgeführt. Rund 130 Frauen aus 44 Sektionen nahmen daran teil und genossen die Gastfreundschaft des Zweisimmer Frauenvereins unter der Leitung von OK-Präsidentin Claudia Gautschi.

Die einheimische Alphorngruppe «Echo vor Chluus» hiess die rund 130 Frauen aus der ganzen Schweiz in der Simmental-Arena mit heimeligen Alphornklängen willkommen. «Was vor zwei Jahren mit einer spontanen Idee startete, hat heute sein Ende gefunden. Zwar haben sich nicht so viele Frauen angemeldet, wie erwartet, nichtsdestotrotz haben wir den Anlass nach dem Motto ‹klein aber fein› organisiert», begrüsste OK- und Sektionspräsidentin Claudia Gautschi die Anwesenden.

Weichenstellen für die Zukunft
Unter dem Motto «Weichenstellen für die Zukunft» eröffnete Zentralpräsidentin Béatrice Bürgin die 130. Generalversammlung und wies auf die vermehrte Zusammenarbeit der vier grossen Schweizer Frauenvereinigungen (SGF, Schweizer Landfrauen, Schweiz. Katholischer Frauenbund sowie Evangelische Frauen Schweiz) hin: «Wir heutigen SGF-Frauen sind die Nachfolgerinnen von weitsichtigen, mutigen und frauenpolitisch aktiven Pionierinnen, die für ihre Rechte gekämpft haben; nicht zuletzt auch für das Frauenstimmrecht. Unsere Frauen der ersten Stunden haben hauptsächlich für die materielle Unabhängigkeit und mehr Durchsetzungskraft der Frauen gekämpft. So haben sie sich vor 130 Jahren zusammengeschlossen und den SGF entstehen lassen.»

Trotzdem ist ihres Erachtens der SGF heute noch viel zu wenig bekannt: «Wir müssen wieder an Bekanntheit und Profil gewinnen. An dem wollen wir arbeiten, dies braucht seine Zeit und Kraft und eine Einigung auf gemeinsame Ziele.» Der Zentralvorstand möchte deshalb die SGF-Mitglieder vermehrt in die Entwicklung und Umsetzung dieser Ziele einbinden und dies über eine vermehrte inhaltliche Zusammenarbeit mit den kantonalen Präsidentinnen anstreben. «Ziel ist es, die Weichen zu stellen für einen starken, profilierten und sichtbaren SGF», so die Zentralpräsidentin.

Generalversammlung mit Nebengeräuschen
Die Stimmenzählerinnen hatten bei einigen Traktanden überraschend viel zu tun. Speziell die Finanzen führten zu diversen Wortmeldungen und teils hitzigen Diskussionen. So wiesen diverse Versammlungsteilnehmerinnen auf die stetig steigenden Kosten und den ausgewiesene Verlust hin. Trotzdem wurden die Rechnung 2017 und das Budget 2018 schliesslich mit einigen Gegenstimmen genehmigt und der Beitrag für das Jahr 2019 für die Sektionen bei vier Franken pro Mitglied belassen. Der Zentralvorstand nahm die diversen Voten ernst und ist bestrebt, künftig ein ausgeglichenes Budget zu präsentieren.

Auch die Schliessung des Berufsbildungszentrums (BBZ) Niederlenz sorgte für einige Diskussionen. Die vor über hundert Jahren durch den SGF gegründete Gartenbauschule diente ursprünglich für die Stärkung und Berufsbildung der Frau. Dieses Ziel ist längstens erreicht und das Ganze passt heute nicht mehr ins aktuelle Schulsystem rein. Schon vor zwei Jahren hat der SGF deshalb beschlossen, seine Trägerschaft für die Ausbildungsstätte infolge abnehmender Schülerzahlen und steigenden Kostendrucks zu beenden. Ueli Meyer stellte als Präsident des BBZ-Schulvorstandes das aufgegleiste Vorgehen vor und versicherte den Tagungsteilnehmerinnen, dass die BBZ-Schliessung und deren Abwicklung in Ruhe und Anstand vor sich gehen werde.

Märitstände luden zum «Kömmerle» ein
Bei einem feinen Mittagessen aus der Küche der Simmental-Arena sassen die Frauen bei angeregten Gesprächen beisammen und genossen anschliessend das attraktive Nachmittagsprogramm: Einige unternahmen unter der Leitung von Myrtha Haldi, Hansjörg Mathis oder Sepp Wetli einen informativen Dorfrundgang durch die schmucken Gassen von Zweisimmen. Andere wiederum blieben in der Simmental-Arena sitzen und genossen zwei köstliche Kurzgeschichten «aus dem Leben», welche Elsbeth Zeller in hiesigem Dialekt wunderschön vortrug. Zwischendurch sang die Jungjodlergruppe Lenk-Matten-St. Stephan, begleitet von Daniel Zobrist am Handörgeli, einige lustige Jodelliedli. Die liebevoll hergerichteten Märitstände einheimischer Anbieter rundeten das Angebot ab und luden zum lustvollen «Kömmerle» ein. Manch eine Frau reiste so zum Abschluss mit einem «Souvenir aus Zweisimmen» wieder Richtung Heimat.

LUZIA WYSSEN


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