Kollektiver Torjubel in Saanen

  29.06.2018 Sport, Saanen

Mit dem FC Thun Berner Oberland als Gast bejubelten die zahlreichen Zuschauer am Mittwochabend beim Public Viewing in Saanen den Einzug der Schweizer Nationalmannschaft in den WM-Achtelfinal. Zuvor kickte der Fussballnachwuchs aus dem Saanenland gemeinsam mit den Thuner Profispielern in einem kleinen Turnier.

JENNY STERCHI
Gemeinsam jubelt es sich besser, wenn die Schweizer Nationalelf den Ball im Goal versenkt. Diesen Eindruck vermittelte das grosse Publikum beim Public Viewing des letzten Gruppenspiels der Schweizer Mannschaft.

Ein Fussballfest
Die Spieler des FC Thun Berner Oberland, die wie in den vergangenen Jahren ihr Trainingslager kurz vor Saisonbeginn im Saanenland durchführten, hatten sich unter das Zuschauervolk gemischt. Neben vielen Sponsoren hatte sich auch die Gemeinde Saanen an diesem Anlass finanziell beteiligt. Und so wurde den Gästen und Zuschauern zu Käse, Fleisch und Brot auch der Wein offeriert. Auf Fragen zur vergangenen Saison und zu Zukunftsplänen antworteten Trainer Marc Schneider, einige Spieler und Sportchef Andres Gerber ausführlich.

Das Trainingslager im Saanenland, so Mannschaftskapitän Dennis Hediger, sei einmal mehr sehr angenehm gewesen. Wenn sie wählen könnten zwischen Trainingscamps im Saanenland und Spanien, entschieden sich einige der Spieler für Saanen und Umgebung. Man finde Aktivitäten ebenso wie Entspannung und sehr gute Trainingsbedingungen. Grösster Vorteil sei die Nähe zu ihren Familien.

Vielversprechender Nachwuchs
Das Turnier der Männer vom FC Thun mit dem Fussballnachwuchs aus dem Saanenland ist bereits eine Tradition. Für die kleinen Fussballer ist es jeweils ein echtes Erlebnis, mit den Profis kicken zu dürfen. Und wie ist das für die Spieler des FC Thun? Cheftrainer Marc Schneider kannte die Antwort, denn er war natürlich auch beim diesjährigen Turnier am Mittwochnachmittag dabei. «Es gibt Spieler, die sind grossartig im Umgang mit den Nachwuchsspielern», schilderte Schneider seine Beobachtungen auf dem Platz. Andere hätten zu Beginn noch ein wenig Berührungsängste gehabt, aber im Spiel fügten sich schliesslich wunderbar gemischte Teams zusammen. «Der Fussballnachwuchs im Saanenland ist nicht nur zahlreich, sondern auch spielerisch sehr gut», so das Fazit des Trainers am Abend. Er habe das eine oder andere Fussballtalent gesehen und seine Assistenztrainer darauf aufmerksam gemacht.

Den Ferien sei Dank, kamen die Fussballkinder nach dem Turnier auch noch auf den Sanonaplatz, wo sie Autogramme von den Profis erhielten, gemeinsam mit ihnen etwas essen und das entscheidende WM-Gruppenspiel anschauen konnten.

Diplomatie der Thuner Kicker
Und schliesslich kam man doch wieder zurück auf die Fussball-WM, die derzeit in Russland ausgetragen wird. Die viel diskutierte Geste, die den Sieg der Schweizer Mannschaft gegen Serbien letzte Woche in den Hintergrund hatte geraten lassen, wurde auch im Thuner Team diskutiert. «Sicher haben unsere Spieler auch darüber geredet», sagte Marc Schneider, Trainer der ersten Mannschaft des FC Thun. Im Team des FC Thun spielen eine Reihe junger Männer unterschiedlicher Herkunft. Entsprechend verschieden seien die Meinungen dazu gewesen. «Und auch im Trainerstab kam das Thema zur Sprache. In einem Punkt waren wir uns alle einig, nämlich dass diese Aktion und der Medienwirbel darum die Aufmerksamkeit für den Treffer verschwinden liess. Und dies war wirklich schade.» Ebenso diplomatisch begegnete Nelson Ferreira, Mittelfeldspieler beim FC Thun der Frage zum gleichen Thema, die ihm vor dem Publikum gestellt wurde. Er selber ist Portugiese. Seine Herkunft sei wichtig für ihn und dennoch sollte jeder Spieler, der in der Öffentlichkeit steht, Verantwortung für sein Handeln und Auftreten übernehmen.

Match für alle
Und endlich war es soweit und das letzte Gruppenspiel der Schweizer Elf gegen die Herren aus Costa Rica wurde angepfiffen. Alle Augen waren auf die Leinwand gerichtet. Auch Markus Peter, Vizepräsident des Verwaltungsrates des FC Thun war nach Saanen gekommen und verfolgte das Spiel auf der Grossleinwand.

Es kursierten verschiedene Resultattipps und auch Cheftrainer Marc Schneider liess sich zu einer Prognose hinreissen: «Die Schweizer Jungs gewinnen mit 2:1.» Im Publikum wurde die Party von Laien, Fussballkennern und den Thuner Profis kommentiert. Die Zuschauermenge bejubelte beide Treffer und feierte am Ende den Einzug der Nationalmannschaft in den Achtelfinal.

Weitere Fotos unter https://tinyurl.com/y7ogl7dr


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