Saanen wird zur Tauchdestination

  29.06.2018 Saanen

In Saanen kann nun getaucht werden. Seit vergangenem Wochenende gibt es im Freibad eine Tauchschule, die es sich zum Ziel gesetzt hat, individuelle Kurse anzubieten.

MELANIE GERBER
Wer in den Bergen tauchen lernen möchte, kann dies nun tun. Saanen hat dank Tamara und Dominik Sendrakowski nun eine eigene Tauchschule. Die beiden ausgebildeten Tauchlehrer haben bereits in aller Welt unterrichtet, bevor sie am vergangenen Wochenende ihre eigene Schule im Freibad Saanen eröffnet haben. Den ganzen Sommer bis September bieten sie Schnuppertauchen, Kindertauchen ab 8 Jahren und Tauchkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an, vermieten die nötige Ausrüstung an Taucher mit Brevet und begleiten auf Ausflüge an den Thunersee, nach Aigle oder ins Tessin. Ist die Saison vorbei, so kann es im Hallenbad weitergehen. Ab nächstem Jahr sollen vermehrt Reisen dazukommen. Unter den zahlreichen Angeboten sollen verschiedene Tauchsafaris sowie eine Reise nach Südafrika stattfinden, wo Sardinenschwärme beobachtet werden können.

Erfahrene Tauchlehrer
Tamara Sendrakowski, gebürtige Gsteigerin, hat vor fünf Jahren im Thunersee das Tauchen für sich entdeckt. Es war ihr innert kürzester Zeit klar, dass sie Tauchlehrerin werden möchte, und so quetschte sie ihren Lehrer regelrecht aus, um zu erfahren, wie der Weg zum Ziel führen würde. Die gelernte Köchin reiste nach Fidschi, wo sie in einer Tauchschule arbeitete und ihre Ausbildung zur professionellen Taucherin fortsetzte. Dort war sie auch im Meeresschutz aktiv und sammelte unter Wasser Daten, um die vorhandene Biomasse berechnen zu können. Die nächste Station führte sie nach Malta, wo sie beim Abschluss ihrer Ausbildung ihren zukünftigen Mann, Dominik Sendrakowski, kennenlernte. Die beiden Tauchlehrer ahnten damals noch nicht, dass sie drei Jahre und einige Taucherfahrungen später in Saanen ihre eigene Schule eröffnen würden.

Zeit für jeden Kunden
Für die noch junge Tauchschule haben sich die beiden Lehrer ein besonderes Ziel gesetzt: Sie möchten Zeit für jeden Kunden haben, um auf seine Bedürfnisse eingehen zu können. «Ich habe in Thailand eine Massenabfertigung erlebt, die mir so nicht zugesagt hat», erzählt Tamara Sendrakowski. Auch wenn sie einige Schüler mehr pro Gruppe aufnehmen dürften, setzen sie deshalb die Grenze bei vier Personen. «Nur so können wir auf jeden eingehen, ohne dass die anderen zu lange warten müssen», so die Tauchlehrerin. Wer es noch persönlicher möchte, kann einen Einzel- oder Doppelkurs buchen.

Flexibles Angebot
Dieses Credo zieht sich weiter durch das Angebot der Tauchschule. Statt fixe Termine für Kurse anzubieten, gehen sie auf die Kundenanfragen ein. «Wie sollte sonst jemand, der im Gastgewerbe tätig ist, je ein Tauchbrevet machen können?» stellt Tamara Sendrakowski in den Raum. Die Zeiten richten sich nach den Kunden, die Kursbeginne ebenfalls. Komme innert zwei Wochen keine Gruppe zustande, so beginne man mit Einzelunterricht. Versteckte Preise soll es dabei jedoch nicht geben. Der Kunde bezahlt ein Paket, in dem die gesamte Ausrüstung bereits enthalten ist.

Für den Theorieteil kann er entweder zu Hause oder im eigens dafür hergerichteten Theorielokal lernen. Dieses ist in einem kleinen Chalet liebevoll mit einem Auge fürs Detail eingerichtet. Schliesslich sollen sich die zukünftigen Taucher wohl fühlen. «Dominik nennt das ‹bemuttern›», lacht Tamara Sendrakowski. «Wir servieren unseren Schülern Tee und stellen etwas Süsses bereit.»

Tauchen im Sprungbecken
Getaucht wird am Anfang im Freibad Saanen, wo Tauchschule und Theorielokal stationiert sind. Für Übungen darf die Tauchschule das Sprungbecken benutzen, das eigens für sie abgesperrt wird. Später geht man in den Arnensee, nach Aigle oder in den Thunersee. Plant jemand eine Ferienreise und möchte vorab Theorie und Übungen bereits abschliessen, so ist dies in der flexiblen Schule in Saanen ebenfalls möglich. Auf Wunsch begleiten sie ihre Schüler auch ans Meer. Spezielle Reisen scheinen sowieso die eigentliche Faszination der beiden Tauchlehrer zu sein. Während Dominik Sendrakowski ein Fan des Wracktauchens ist, begeistert sich seine Frau für das Tauchen mit Haien.

www.scubagstaad.ch


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