Zweisimmen ist als Standort gesetzt

  19.06.2018 Region

Eine Standortdebatte sei nicht mehr notwendig, teilt die Gesundheitsund Fürsorgedirektion nach dem Arbeitstreffen mit allen Beteiligten mit. Die endgültige Lösung muss nun noch erarbeitet werden, die Grundlagen für den Variantenentscheid sollen bis August vorliegen.

Auf Einladung von Gesundheits- und Fürsorgedirektor Pierre Alain Schnegg fanden sich am vergangenen Samstag in Zweisimmen rund 70 Vertreterinnen und Vertreter der medizinischen Leistungserbringer der Region (Hausärzte, Spitex, Pflegeheime), der Politik (Gemeinden, Grossrratsmitglieder), der regionalen Wirtschaft sowie die Mitglieder der Arbeitsgruppe – inklusive Vertreter der GEF und der Spital STS AG – zu Präsentationen und intensiven Diskussionen über die Grund- und Spitalversorgung im Simmental-Saanenland ein.

Arbeitsgruppe unter externer Leitung
Die Spital STS AG hat im Februar 2017 einen Antrag zur finanziellen Unterstützung für den Betrieb des Spitalstandorts Zweisimmen beim Kanton eingereicht (Neubauprojekt «Dr. House»). Die GEF hat im September 2017 diesen Antrag abschlägig beantwortet. Nach Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern der Region setzte Pierre Alain Schnegg im Januar 2018 eine Arbeitsgruppe unter der externen Leitung der Firma Paianet (Lausanne) ein, welche in seinem Auftrag alle Optionen zur langfristigen Sicherung der medizinischen Grund- und Spitalversorgung geprüft hat. Die Resultate dieser Analysen und der aktuelle Stand der Arbeiten wurden am Workshop vom Samstag vorgestellt.

Standortdebatte ist vom Tisch
Die Patientenströme liessen nicht darauf schliessen, dass an einem anderen Standort als Zweisimmen mehr Patienten angezogen werden könnten, hält die GEF in der Medienmitteilung fest. «Eine Standortdebatte ist somit nicht mehr notwendig.» Wie es weiter heisst, umfassen die am Samstag präsentierten Szenarien z.B. die Schaffung eines Spitals, das speziell für Notfälle eingerichtet ist, verbunden mit einer Klinik für Innere Medizin oder ein rund um die Uhr geöffnetes Gesundheitszentrum. Zu den vorgeschlagenen Varianten gehören auch der Neubau eines Regionalspitals und die Eröffnung einer Spitalpforte mit Bettenstation und 24-Stunden-Notfall.

Transparenz schaffen
Das Hauptanliegen des Workshops mit politischen Vertretern und medizinischen Fachpersonen aus der Region sei die Schaffung von Transparenz und die Diskussion möglicher Szenarien und ihre Herausforderungen betreffend der Gesundheitsversorgung in einer peripheren Region gewesen. Ebenso sei es darum gegangen, die Erwartungen und Bedürfnisse der Volksvertreterinnen und -vertreter sowie der medizinischen Fachpersonen aufzunehmen und zu verstehen, sodass diese in den weiteren Arbeiten berücksichtigt werden könnten.

Im zweiten Teil der Veranstaltung haben Fachdiskussionen zu den Themen «Rettungsdienst», «Angebot und Nachfrage stationärer Spitalleistungen» sowie zur Zusammenarbeit der verschiedenen Leistungserbringer in der Region stattgefunden.

Nächstes Treffen Ende August
Wie die GEF abschliessend mitteilt, sollen die Grundlagen für den Variantenentscheid zur Grund- und Spitalversorgung im Simmental-Saanenland bis August 2018 vorliegen. Das nächste Zusammentreffen mit den politischen Vertreterinnen und Vertretern der Region habe Regierungsrat Pierre Alain Schnegg für Ende August geplant.

PD/ANITA MOSER


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