«Libli»-Jäger im Gstaadion

  13.07.2018 Sport, Gstaad

Die Ballkids sind wohl die grössten Jäger von Tops und Trikots, den sogenannten «Libli», welche die Sportler während des Swatch Major Gstaad tragen.

BLANCA BURRI
Die Ballkids sind wohl die grössten Fans, die es im Gstaadion gibt. Niemand kommt den Beach-Athleten so nahe wie sie. Sie sammeln die Bälle ein und reichen sie ihnen für den Aufschlag, durch diese Nähe bekommen sie ihre emotionalen und sportlichen Höhen und Tiefen während des Matches mit, lernen die Sportler kennen und werden oftmals zu grossen Fans.

Wenn die Ballkids frei haben, setzen sie sich auf die Lauenentribüne und feuern ihre Favoriten lautstark an. Noch bevor der Matchball gespielt wird, verlassen sie aber oftmals die Tribüne, um zur Fanzone zu spurten. Dort wollen sie nicht nur Unterschriften, sondern auch eine begehrte Trophäe ergattern, nämlich das Top der Spielerinnen oder die Trikots der Spieler, die «Libli», wie die hiesigen Kinder sagen.

Dunja Gersons «Libli» ist begehrt
Zu den «Libli»-Jägern gehören auch Alisha, Serajna, Dunja und Jana aus der Nähe von Burgdorf. Sie haben es vor allem auf die Damenteams abgesehen, wobei Dunja Gerson ihr Favorit ist. Während Serajna sich bereits ein Top von ihr ergattern konnte, muss ihre grosse Schwester Dunja noch warten. Sie wird ihre Namensvetterin bei einer nächsten Gelegenheit nochmals um ein Top bitten. Die Frauentops ihrer Vorbilder sind bei den Girls besonders begehrt, weil sie die Tops später, wenn sie reinpassen, tragen möchten.

«Es ist megacool»
«Fast in jedem Land fragen die Ballkids nach unseren Tops», verriet Dunja Gerson nach der Niederlage gegen die Nummer 1 gesetzte Kanadierinnen. Manchmal reservieren die Kids sie schon im Vorfeld. «Wenn ich sie wiedersehe, gebe ich es ihnen.» Aber das sei in der Menschenmenge und im Durcheinander manchmal etwas schwierig. Meistens klappe es dann schon irgendwie. Von den Ballkids angehimmelt zu werden, sei megacool. «Wir übernehmen eine Vorbildfunktion.» Dunja Gerson freut es aber besonders, dass «das was wir machen, anderen Leuten gefällt.» Natürlich sei die Fanzone nach einem Sieg einfacher zu handeln, als nach einer Niederlage. Aber gegen die Pavan/Humana-Paredes zu verlieren, sei nicht so schlimm wie gegen ein ähnlich gesetztes Team wie sie selbst.

Laura Caluori kam ein paar Minuten nach ihrer Teamkollegin in die Fanzone und wurde sofort von den Ballkids umringt. Sie machen Selfies, sie unterschreibt auf Fahnen, Bälle oder «Libli» und geniesst die Stimmung. «Es ist herzig, wenn die Kids trotz Niederlage unser «Libli» wollen. Ich fühle mich geehrt.» Überhaupt habe sie die kleinen Helfer beim Kidstraining von Dienstagabend bereits etwas kennengelernt, das gebe eine Beziehung und sei schön.

«Küderpesches»
Die zweitgrösste Fangruppe könnte dieses Jahr die Abfalltruppe «Küderpesches» werden, welche mit unzähligen selbstgebastelten Artikeln die Schweizer/innen anfeuern. Sie veröffentlichen auf Instagram Selfies mit den Schweizer Teams und von ihren spontanen Fanaktionen.

Video: https://tinyurl.com/ybns8ysg


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