Alizé Cornet gewinnt in Gstaad

  24.07.2018 Sport

Die topgesetzte Französin Alizé Cornet konnte die an sie gestellten Erwartungen erfüllen und setzte sich im Final gegen Mandy Minella aus Luxemburg in zwei Sätzen durch. Im Doppel siegten Alexa Guarachi und Desirae Krawczyk. Das Publikum war trotz guten Wetters während des gesamten Turniers nicht so zahlreich wie erhofft.

JENNY STERCHI
Obwohl die Zuschauertribünen nicht voll besetzt waren am Finalmatch der diesjährigen Ladies Championship Gstaad, wurde doch deutlich, für welche der Finalistinnen das Publikumsherz schlug: Mandy Minella (WTA 226) hatte die Sympathien in der Roy-Emerson-Arena deutlich auf ihrer Seite. Sie spielte zum ersten Mal in ihrer 17 Jahre langen Karriere als Profi-Spielerin einen WTA-Final. Und sie schlug sich tapfer gegen Finalistin Alizé Cornet (WTA 48), die nach zwei Stunden Spielzeit ihren sechsten WTA-Titel bejubeln konnte.

Emotionen im Match
Bereits im ersten Satz, der allein eine ganze Stunde dauerte, zeigte sich, dass es für die impulsive Französin schwieriger als erwartet sein würde, die 32-jährige Spielerin aus Luxemburg zu bezwingen. Weitaus weniger laut, aber keinesfalls kraftlos, wehrte sich Minella mit lang gespielten Bällen. Dass sie trotzdem Respekt gegenüber dem starken Spiel der topgesetzten Französin hatte, zeigte sich darin, dass sie viel weniger Stoppbälle spielte, mit denen sie noch im Viertelfinal ihre Gegnerin Sara Sorribes Tormo beinahe zur Verzweiflung getrieben hatte. Sie wirkte dennoch während des gesamten Matches gelassener und dezenter als die spätere Siegerin Cornet.

Wie leicht reizbar die Französin war, zeigte sich in einer hitzigen Diskussion mitten im Spiel. Minella wandte sich an die geräuschvolle Cornet mit der Bitte, weniger laut zu stöhnen, was vom Publikum schon lange als störend empfunden worden war. Daraufhin beschwerte sich Cornet bei der Schiedsrichterin über ihre Gegnerin. Am Ende gestaltete sie ihr Spiel jedoch variantenreicher als die 1,80 Meter grosse Luxemburgerin, die allerdings nach ihrer Babypause erst seit Februar wieder auf der WTA-Tour dabei ist, und gewann den Final in zwei Sätzen (6:4, 7:6).

Emotionen an der Siegerehrung
Auch an der Siegerehrung entzückte Minella, die erst im vergangenen Oktober Mutter einer Tochter geworden war, mit emotionalen Dankesworten. Sie sei sehr froh, es in ihren ersten WTA-Final geschafft zu haben. Und sie habe es genossen, in Gstaad neben den Matches auch viel Zeit mit ihrer Familie, mit ihrem Nachwuchs und ihrer Mutter, verbringen zu können. Dann versagte kurz ihre Stimme und Tränen des Glücks und der Rührung waren nicht mehr zurückzuhalten. Das Publikum belohnte so viel Offenheit mit grossem Applaus, worauf der eine oder andere Zuschauende im Schutz der Sonnenbrille die feuchten Augen trocknen liess. Mandy Minella macht mit dieser Finalteilnahme 80 Plätze in der Weltrangliste gut.

Das Turnier der Schweizerinnen
Einziger Lichtblick aus Schweizer Sicht war nach dem Aus aller Schweizerinnen im Achtelfinal der Einzelkonkurrenz das Finalspiel im Doppel. Dort trafen Timea Bacsinszky und ihre Spielpartnerin Lara Arruabarrena aus Spanien auf das Duo Desirae Krawczyk/ Alexa Guarachi. Sie starteten stark in den Finalmatch und entschieden den ersten Satz mit 6:4 für sich. Aber im zweiten Satz passte das Spiel der US-Amerikanerin Krawczyk zu dem der für Chile startenden Guarachi immer besser. Mit dem Satzsieg (6:4) wurde ein dritter Satz nötig. Den entschieden Guarachi, die in den USA geboren und aufgewachsen ist, und ihre Mitstreiterin im Tiebreak 10:6 für sich und holten sich den Turniersieg.

Sowohl Guarachi und Krawczyk als auch Bacsinszky und Arruabarrena spielten am Gstaader Turnier zum ersten Mal miteinander im Doppel.

Weitere Fotos Seite 6 und unter https://tinyurl.com/ybshbbw5


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