Bär an der Lenk gesichtet

  06.07.2018 Volkswirtschaft, Natur

Wie die Volkswirtschaftsdirektion informiert, wurde in der Lenk im Gebiet Siebenbrunnen am Mittwoch, 4. Juli ein Bär gesichtet.

Die Koordinationsstelle für Raubtierökologie und Wildtiermanagement (Kora) habe aufgrund eines Videos bestätigt, dass es sich um einen Bären handle. Ein im Gebiet tot aufgefundenes Kalb sei nach erster Einschätzung eines Wildhüters nicht von einem Wildtier gerissen worden. Der Kadaver wurde zur Untersuchung ins Tierspital der Universität Bern gebracht.

Bärenspuren melden
Unklar sei, ob es sich beim gesichteten Bären um M29 handle, der bereits mehrmals im Kanton Bern gesehen worden ist. Ebenfalls sei offen, ob sich der Bär nach wie vor im Gebiet aufhalte. Das Jagdinspektorat bittet Personen, die einen Bären beobachten oder Bärenspuren entdecken, um Meldung an Telefon 0800 940 100.

Distanz halten, Hunde an die Leine nehmen
Bären seien grundsätzlich sehr scheu und die Wahrscheinlichkeit, einen Bären in freier Wildbahn zu sehen, sei entsprechend gering, heisst es auf dem Merkblatt zum Verhalten bei einer Begegnung mit einem Bären. Wenn Bären aber die Scheu vor Menschen verlieren, sei besondere Vorsicht angezeigt. Deshalb gelten folgende Verhaltensregeln.

Was tun, wenn man im Bärengebiet unterwegs ist:
− Informieren Sie sich über die mögliche Anwesenheit von Bären.
− Bleiben Sie auf den Wanderwegen.
− Meiden Sie dichtes Beerengebüsch oder abgelegene Pilzgründe.
− Machen Sie sich mit Sprechen oder unaufgeregtem Lärm auf sich aufmerksam.

− Lassen Sie keine Essensreste oder Abfälle liegen.
− Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine.

Was tun, wenn man einen Bären sieht:
− Bleiben Sie ruhig stehen und versuchen Sie, die Situation zu erfassen.
− Machen Sie mit möglichst natürlichem Reden auf sich aufmerksam.
− Versuchen Sie auf keinen Fall, sich dem Bären zu nähern.
− Ziehen Sie sich langsam zurück (niemals rennen, Bären sind viel schneller als wir).

− Vermeiden Sie alles, was der Bär als Bedrohung auffassen könnte (mit Stock rumfuchteln, Steine werfen, schreien etc.).
− Locken Sie niemals freilebende Bären mit Futter an.
− Verzichten Sie zugunsten ihrer Sicherheit auf einen «Bärenschnappschuss».

− Verfolgen Sie niemals einen Bären, der sich zurückzieht.

Was tun, wenn sich ein Bär aufrichtet:
− Bären richten sich auf, um die Lage zu erkunden – dies ist keine Drohgebärde.

− Bleiben Sie stehen und machen Sie durch ruhiges Sprechen auf sich aufmerksam.

Keine Abfälle liegen lassen; Füttern verboten!
Haben Bären erst einmal den Menschen als Nahrungslieferanten erkannt, ist es aus mit ihrer Scheu. Der Bär wird dann gezielt die Nähe des Menschen aufsuchen, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Darum gilt:
− Füttern Sie nie einen Bären.
− Lassen Sie auf Ihrer Wanderung keinen Müll und keine Essensreste liegen.

− Auch Komposthaufen und Kanister mit Rapsöl sind mögliche Futterquellen für Bären.

Besonders gefährliche Situationen:
− Bärin mit Jungtieren
− verletzter Bär
− Bär, der beim Fressen gestört wird
− Bär, dem ein Hund zu nahe kommt

PD KANTON BERN/ANITA MOSER


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