Bezaubernde Naturschönheiten aus dem Berner Oberland

  06.07.2018 Kultur, Kunst, Ausstellung

Mit einer Vernissage eröffnete Hans-Jürgen Glatz am vergangenen Sonntagmorgen im Galerie Restaurant Hüsy in Blankenburg die Ausstellung «Holzschnitte und Malerei» mit Werken von Walter Reber.

Es ist das erste Mal, dass Walter Reber seine Werke im Hüsy präsentiert. 62 eindrucksvolle Holzschnitte und Aquarelle mit Motiven aus dem Berner Oberland und speziell aus dem Simmental schmücken die Holzwände der Galerie und verleihen mit ihren Blau- und Kirschrottönen den Räumen ein helles, harmonisches und liebliches Ambiente.

Im Obersimmental aufgewachsen
Der 79-jährige Walter Reber wuchs in Matten im Obersimmental auf, wohnt heute in Burgdorf, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er bewunderte schon als kleiner Junge seinen Vater, der an der Drehbank Kunstwerke schuf. Er schwärmte für die Arbeiten des einheimischen Kunstmaler Karl Gerber. Schon von Jugend auf galt sein Interesse der Grafik und der Kunst. Bei Willi Blum in Zweisimmen erlernte er das Handwerk des Buchdruckers. Wegen dem technischen Wandel im Druckereigewerbe absolvierte Walter Reber mit 35 Jahren eine Zusatzlehre als kaufmännischer Angestellter. Bis zu seiner Pensionierung war er bei der eidgenössischen Verwaltung tätig. Schon immer hatte er sich für die Herstellung von farbigen Holzschnitten interessiert. Er kaufte sich eine alte Handdruckpresse und begann dieses älteste Druckverfahren zu pflegen. Seine erste grosse Ausstellung war ein riesiger Erfolg und bestärkte ihn, sich weiter für die Kunst zu engagieren. Walter Reber besuchte verschiedene Abendkurse an den Kunstgewerbeschulen in Zürich und Bern. Vor fünfundzwanzig Jahren wurde er Gründungs- und dann jahrelanges Vorstandsmitglied der Gilde Schweizer Bergmaler in Grindelwald und hat sich besonders mit der Bergmalerei befasst. Um seinen hohen Ansprüchen zu genügen, übte er viel, bis er die perfekte Pinselführung und das Gespür für die Farbgebung beherrschte. Heute malt er vor allem Aquarelle. Eher selten entstehen noch Holzschnitte.

Die Werke
«Jetzt im Alter ist es mir ein Bedürfnis, die Naturschönheiten meiner ehemaligen Heimat zu malen», erklärt der Künstler. Er freut sich sichtlich, eine Anzahl seiner neusten und früheren Werke zu präsentieren. Zu entdecken gibt es Abzüge von wunderschönen, feinen Holzschnitten und faszinierende Aquarelle mit Titeln wie «Fromatt mit Spillgerten», «Kirche St. Stephan», «Alphüttli im Fermeltal», «Albristhorn», «Wildstrubel mit Lenkersee», «Fluhseeli», «Iffigensee» und weitere aus dem Berner Oberland. Die Bilder wirken hell und freundlich mit ihren feinen blauen und kirschroten Tönen, den beiden Lieblingsfarben des Künstlers. Die wunderschöne Harmonie der Farben und die Ausgewogenheit lassen die Liebe des Künstlers zur Natur, den Bergen und der Landschaft deutlich erkennen. Dazu sagt Walter Reber: «Je lieber man ein Objekt hat, desto besser gelingt dessen Darstellung und man will es gut machen, bis das gewünschte Resultat erreicht ist. Dabei steht nicht nur das Objekt selber im Vordergrund, sondern zusammen mit der Farbgebung und der Gestaltung kann man seinen Gefühlen Ausdruck geben und es entsteht ein umfassendes, harmonisches Werk.»

Die Holzschnitte hat der Künstler alle, vom Entwurf bis zum Druck, in seinem Atelier eigenhändig hergestellt. Als Originale in kleinen Auflagen sind sie alle nummeriert und signiert.

SOPHIE JAGGI


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