Er war einer der Stars der 3. Scherenschnitt-Tage letztes Wochenende in Château-d’Oex, der grosse Meister der Buchzeichen, «le Grand des Marques» wie er im Pays-d’Enhaut genannt wurde, Hans Jakob Hauswirth (1809–1871). Man weiss fast nichts über diesen aussergewöhnlichen Künstler, ausser dass er als Holzfäller und Köhler gearbeitet hat. Als Gegenleistung für Gastrecht auf den Bauernhöfen schnitt er aus Papier Buchzeichen für die Hausbibel. So wurde er zum Begründer der volkstümlichen Scherenschnitttradition unserer Region. Ihm zu Ehren wurde dieses Jahr neu im Dorfkern von Château-d’Oex ein Parcours erstellt, wo die Besucherinnen und Besucher noch bis zum 28. Oktober zwölf seiner Werke in Grossformat betrachten können. Damit verbunden ist ein Wettbewerb, bei dem ein wertvoller Scherenschnitt gewonnen werden kann.
Hauswirths Nachfahren, zahlreiche Scherenschnittkünstlerinnen und -künstler aus der ganzen Schweiz, stellten in der Bahnhofunterführung wiederum ihre Werke aus und boten Scherenschnitt-Vorführungen an. Die Sujets und Stile waren vielfältig und deckten vom traditionellen Faltschnitt bis zur modernen Kreation alles ab. Daneben wurden Workshops zum Thema sowie eine Ausstellung von Papierskulpturen organisiert.

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FOTOS: MARTIN GURTNER-DUPERREX