Ein Morgen im Namen eines aufgehenden Sterns

  31.07.2018 Kultur

Im Rahmen der «Matinée des Jeunes Etoiles» des Menuhin Festivals Gstaad bezauberte die junge Violinistin Lara Boschkor in Begleitung des Pianisten Jean-Sélim Abdelmoula in der Kapelle Gstaad das Publikum mit drei Stücken.

KERSTIN BÜTSCHI
Am Samstagmorgen, während die einen noch schliefen und andere trotz den ersten regnerischen Wolken Richtung Tenniscourt pilgerten, versammelten sich die Dritten in der Kapelle Gstaad: Dort überzeugte die 18-jährige, in Deutschland aufgewachsene Lara Boschkor mit einem Violinkonzert bestehend aus drei Stücken. Begleitet wurde sie vom Schweizer Pianisten und Komponisten Jean-Sélim Abdelmoula, welcher international als Solist auftritt, an diversen Festivals gastiert und renommierte Preise gewonnen hat.

Die «Grossen» gemeistert
Den Auftakt machte Lara Boschkor mit Johannes Brahms’ Violinsonate Nr. 1 G-Dur op. 78. Das gut halbstündige Stück, welches auch «Regensonate» genannt wird, komponierte Brahms 1878/79. Bereits der erste Applaus zeigte, dass die junge Musikerin mit ihrer Begleitung zu überzeugen mochte. Auch mit «Poème op. 25» von Ernest Chausson zeigte Lara Boschkor vollends ihr Talent. Das 1896 komponierte Stück gehört zu den bekanntesten Chaussons, einige sagen gar, es sei seine Lieblingskomposition. Den Abschluss des einstündigen Konzerts machten Lara Boschkor und Jean-Sélim Abdelmoula mit Franz Schuberts «Rondo brillant» für Violine und Klavier h-Moll D 895. Zu Beginn wechselten Violine und Klavier ihr Spiel ab, gegen Schluss verschmolzen die beiden Instrumente zum Duett.

Mit diesen drei Stücken zeigte Lara Boschkor, dass sie bereits in ihren jungen Jahren die «Grossen» der klassischen Musik problemlos meistern kann – ein Versprechen also auch für die Zukunft.

Ein aufgehender Stern
Lara Boschkors Stern ist mit dem Sieg des 12. Carl-Flesch-Violinenwettbewerbs in Ungarn 2013 als jüngste Teilnehmerin langsam auf der internationalen Bühne aufgegangen. Sie gewann seither zahlreiche Preise, 2017 unter anderem den renommierten TONALi-Violinenwettbewerb in der neu erbauten Hamburger Elbphilharmonie mit der Interpretation von Prokofjews erstem Violinkonzert. Sie konzertiert als Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben und Studentin an der Kronberg Academy an diversen Musikfestivals.


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