Tour de Suisse des Vespa-Clubs Saanenland

  03.07.2018 Saanenland, Vereine, Reisen

Die Reise des Vespa-Clubs Saanenland führte quer durch die Schweiz in die Ostschweiz und ins benachbarte Deutschland.

Bei strahlendem Mittsommer-Wetter starteten acht Vespa-Roller und ein Bus mit unseren «Köferleni» als «Besenwagen» von Saanen in Richtung Simmental. Angeführt wurde der Konvoi von Fritz und Dora auf ihrer GTS 300, GPS auf dem Lenker und vollkommen durchverkabelt. Mit rassigem Tempo, jedoch mit mehreren Halten bei den Rotlichtern im Obersimmental, erreichten wir Thun. Dort fuhren wir um das Schloss herum, dann weiter nach Steffisburg und hinauf auf den Schallenberg. Wo sonst alles mit Bikes überstellt ist, waren wir jetzt die Ersten, die den Kaffeehalt auf der Passhöhe genossen. Weiter gings nach Schangnau, Marbach und durch die Biosphäre Entlebuch. An der Tankstelle in Schachen musste der einzige 125er den «Schoppen» haben. In Emmenbrücke fuhren wir dank GPS einen kleinen Umweg, wodurch wir jedoch das Flugzeugwerk und den Militärflugplatz Emmen sehen konnten. Dann fuhren wir weiter durch das Zugerland (wo bei jedem Bauernhof Kirschen zum Kauf angeboten wurden), weiter in den Kanton Schwyz, durch Pfäffikon und über den Damm nach Rapperswil, wo wir den ersten Mittagshalt einlegten. Wir waren eine Viertelstunde vor unserem Zeitplan. Im Hotel Steinbock genossen wir ein hervorragendes Menü. (Organisator Bruno erhielt seine ersten Punkte.) Weiter ging die Reise auf Nebenstrassen durch den Kanton St. Gallen über den Ricken nach Wattwil, an Gossau und Bischofszell vorbei bis zu unserem Ziel Arbon. Im gediegenen Hotel Seegarten, auf der schönen Terrasse, bekamen wir nach dem Zimmerbezug ein leichtes Fisch-Znacht serviert. Die einen waren müde und die anderen erkundeten das Nachtleben von Arbon.

Am nächsten Morgen war ich schon um 6 Uhr wach und um 6.30 Uhr auf der Vespa, ganz alleine. Ich glaube, die Arboner sind Langschläfer. Ich fuhr bis nach Rorschach und kaum jemand begegnete mir. Nach einer Stunde war ich wieder im Hotel, von unserer Equipe war jedoch noch niemand zu sehen. Beim Frühstück im Garten, mit Spatzen, die mir bis auf den Teller kamen, war ich noch einige Zeit alleine, bis sich dann nach und nach einzelne Gestalten mit Orangensaft und Kaffee wieder ins Tagesleben einfügten. Bereits um 9 Uhr mussten wir losfahren, damit wir die Fähre um 9.36 Uhr in Romanshorn erwischten. Die Fahrt mit Kaffee zuoberst auf der Fähre machte uns dann zu richtigen Touristen, wie die anderen Gäste. In Friedrichshafen angekommen, fuhren wir direkt nach Uhldingen am Überlingersee, wo wir das Pfahlbaumuseum besuchten. Nachdem einige schon von weitem die «Baumhütten» gesehen hatten und sich auf der Terrasse vor dem Eingang bereit machten, kamen auch die anderen dazu, denn sie wollten den vielen Schulklassen, welche bei der Kasse warteten, nicht den Platz wegnehmen.

«Ein waschechter Saaner»
Die Fahrt zur Fähre in Meersburg war so kurz wie der Weg über den See nach Konstanz. Wieder in der Schweiz, in Kreuzlingen, mussten wir alle unsere Fahrzeuge tanken. Da es langsam gegen Mittag zu ging, folgten wir dem GPS-Fahrzeug nach Ottoberg zum Restaurant Thurberg, ob Weinfelden. Dort angekommen, genossen wir einen perfekten «Dreigänger», serviert mit viel Wind (der Papierserviettenverbrauch war immens). Ganz unerwartet stiess ein E-Bike-Fahrer zu uns, ein waschechter Saaner (Gstaader). Es war Heinz Oehrli, Bäcker-Konditor, der Bruder von Edi. Ohne Mittagsschlaf mussten wir den Weg nach Arbon zurücklegen, wo wir dann noch die Möglichkeit erhielten, diesen nachzuholen. Das Nachtessen war auf einem Landgasthof bei einem ehemaligen Arbeitskollegen von Bruno bestellt, im Speiserestaurant Burkartshof bei Neukirch. Mit mehreren Taxis reisten wir an; da es so viele Strassen und Wege hatte und die Taxichauffeure jedesmal einen anderen Weg fuhren, waren die Preise für die Taxifahrten immer anders.

Aus auserlesenen Fleischstücken hatte der Koch ein wunderbares Chateaubriand gezaubert. An der Abendsonne, die den grünen Wald golden beleuchtete, genossen wir den Abend bis zum Eindunkeln. Die Taxifahrten mit unterschiedlichen Taxen nahmen wieder ihren Lauf. Irgendwann langten wir alle wieder im Hotel an.

Der Tag des Heimfahrens war gekommen. Kurz nach 7 Uhr waren alle beim Frühstück auf der Gartenterrasse und um 8 Uhr starteten wir. Kleiner und schmaler dürften die Strassen und Wege nicht sein, sonst könnte unser Bus uns nicht folgen. Wir fuhren Richtung Gossau, Degersheim, Mogelsberg, über Lichtensteig nach Wattwil, über den Ricken nach Eschenbach, wo es den Kaffeehalt gab – ich war fast durchgefroren. Weiter ging es über den Damm nach Pfäffikon, hoch nach Schindellegi, vorbei am Hochmoor von Rothenthurm und hinunter nach Schwyz. Da wir um 12 Uhr die Fähre in Gersau erreichen sollten, fuhren wir direkt nach Brunnen und weiter nach Gersau. Wir waren nun eine halbe Stunde zu früh, was uns Zeit gab für einen Apéro. Die 20-minütige Fahrt nach Beckenried im Kanton Nidwalden genossen wir mit der Aussicht und den Instruktionen eines Ortskundigen. Noch eine kurze Fahrt über Stans, Ennetmoos nach Sarnen im Kanton Obwalden (dies war bereits der zehnte Kanton, den wir durchfuhren). Mitten in Sarnen, beim grossen Hotel Krone, war auf der Terrasse ein Tisch für uns gedeckt. Gediegener Service, gute Küche, alles war gut. Jedoch, auch wir müssen mal! Der Weg zur Toilette führte ins Untergeschoss, es wirkte wie der Zugang zu einem Krematorium. Alles war rabenschwarz angestrichen, nur blendende, weisse, im Boden eingelassene Leuchtstoffröhren erleuchteten die schwarzen Korridore. Alles war ziemlich neu. Ob der Architekt wohl noch lebt …

In der schönen Frühsommer-Sonne fuhren wir einmal rechts dem Sarnersee entlang bis nach Giswil, danach die alte offene Strasse über den Brünig, nach Brienz und Interlaken, wo wir bei einem Promenaden-Kaffee die vielen vertretenen Nationalitäten bestaunten. Da sich unser «Besenwagen» abgesetzt hatte und sich nun schon aus dem Simmental meldete, starteten wir zügig nach Wimmis und fuhren das Simmental hoch bis nach Zweisimmen, wo wir unsere Ausreisser wieder einholten. Auf der Terrasse vom Bären genossen wir noch einmal ein Glas miteinander.

Dies war die Reise 2018 des Vespaclubs Saanenland, unfallfrei und diszipliniert. VESPACLUB SAANENLAND, MORITZ VONLANTHEN


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