Tourismus im Fokus

  03.07.2018 Leserbeitrag

Erwartungen übertroffen
Die weltweiten Touristenankünfte stiegen in den ersten vier Monaten des Jahres 2018 um 6 % und setzten damit nicht nur den starken Trend des Jahres 2017 fort, sondern übertrafen auch die Prognose von 4−5% der United Nations World Tourism Organization (UNWTO) für 2018. Wachstumsträger waren Asien und Pazifik (+8%) und Europa (+7%). Auch Afrika (+6%), der Nahe Osten (+4%) und Amerika (+3%) verzeichneten gute Ergebnisse. Der Ausblick des Panels für den Zeitraum Mai−August ist einer der optimistischsten seit zehn Jahren.

http://www2.unwto.org/

Plus für Camping
Die Schweizer Parahotellerie verzeichnete 2017 insgesamt 15,9 Millionen Logiernächte, was gegenüber 2016 einer Zunahme von 6,9 % entspricht. Gut zwei Drittel davon entfielen auf die inländische Nachfrage, die mit 10,8 Millionen Logiernächten ein Plus von 7 % verbuchte. Mit 7,3 Millionen Logiernächten im Jahr 2017 gingen fast die Hälfte der Logiernächte in der Parahotellerie auf kommerziell bewirtschaftete Ferienwohnungen zurück. Auch die Kollektivunterkünfte vermochten sich mit 2,4 % zu steigern. Spitzenreiter waren jedoch die Campingplätze: Sie registrierten insgesamt fast 14 % mehr Übernachtungen, wobei die Schweizer Gäste gar mit über 20 % im Plus lagen.

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/ statistiken/tourismus.html

Zu viele Touristen?
Der europäische Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés Hotrec gibt in einem Positionspapier fünf Empfehlungen zum Thema Overtourism, also zu vielen Gäste zum gleichen Zeitpunkt an einem Ort:
• Tourismus sorgfältig planen: Daten umfassend erheben als Mittel zur Steuerung der Touristenströme
• Schwellenwerte definieren: die Besucherkapazität beispielsweise durch von Kurzzeitvermietungen auf eine bestimmte Anzahl von Übernachtungen pro Jahr angemessen begrenzen
• Glätten der Besucherströme: Private und die öffentliche Hand müssen zusammenarbeiten, um die Besuchernachfrage gleichmässiger über das ganze Jahr und auf ein grösseres Gebiet zu verteilen. Dies erfordere eine bessere Förderung weniger besuchter Reiseziele und längere Öffnungszeiten von Saisonbetrieben.
• Verantwortlichen Tourismus fördern: Öffentliche und Private sollten zusammenarbeiten, um neuralgische Punkte zu vermeiden, die bei Anwohnern für Ärger sorgen, und Besucher darüber aufklären, wie sie ihr Reiseziel geniessen und gleichzeitig die lokale Bevölkerung, ihre Umwelt und Lebensweise respektieren.
• Meinungsaustausch und Beratung sind wichtig, um einen effektiven Dialog zwischen Anwohnern, Tourismusorganisationen und Behörden über die Auswirkungen des Tourismus zu ermöglichen und gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Tourismuspolitik zu finden.

https://datas.com/hotrec/overtourism/

Erfolgreiche Innovationen
Der Schweizer Innovationsgenerator unterstützt und berät innovative und nachhaltige Tourismusideen. Sieben Konzepte wurden seit der ersten Jurierung im September 2017 konkretisiert. Ende Mai 2018 hat die Jury die Siegerprojekte der zweiten Bewerbungsrunde erkoren. Der Hotel Innovations-Award 2018 geht an die Nestwood AG mit Sitz in Sitten, die ein Übernachtungsangebot in Baumhäusern realisieren will. Für den Award nominiert waren auch das Hotel Waldhaus auf der Bettmeralp (VS), die Hotelkooperation Frutigland (BE) sowie das Langlaufzentrum Campra (TI). Gemeinsam ist allen nominierten Konzepten, dass sie auf eine klare Positionierung, Nachhaltigkeit und Kooperation setzen.

http://www.innovationsgenerator.ch

ZUSAMMENGESTELLT VON KURT METZ [email protected]


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